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Dass man sich überhaupt über solche Themen wie wildes Abkippen von Müll in der Natur oder Verunreinigung des Straßenraums unterhalten muss, ist schon eine Schande. Aber die Verrohung der Sitten in dieser Gesellschaft nimmt zu, weil Gleichgültigkeit und Egoismus immer mehr Einzug halten. Das betrifft alle Bereiche, nicht nur das sinnlose Entsorgen von Müll und Abfall an allen möglichen Orten. Man denke nur an den Straßenverkehr, wo rücksichtslos Regelungen ausgehebelt werden, sei es im Begegnungsverkehr oder an Ampeln. Es gibt keine Ampel im gesamten Stadtgebiet, wo nicht noch schnell selbst bei Rot über die Kreuzung geprescht wird. Mit einer Überprüfung könnte man übrigens ganz viel Geld machen.
In der aktuellen Diskussion, die schon in einem Jahr ergebnisorientiert fortgesetzt werden soll, geht es um Müll und Sauberkeit in Schwerte. Dass diese Problematik vorhanden ist, sieht jeder, der sommertags zum Beispiel den Ruhrwanderweg benutzt oder über die Ruhrbrücke in Villigst fährt und von dort aus die Hinterlassenschaften sieht, die von Zeitgenossen stammen, die die Futterweide als Sonnenbadestelle nutzen. Wenn sie wenigstens den Müll wieder mitnehmen würden! Aber nein, er bleibt liegen, wandert ins Viehfutter oder verschandelt die Umwelt. Gleichgültigkeit. Ich möchte nicht wissen, wie es in den Wohnzimmern dieser Leute aussieht.
Diese Form von Umweltverschmutzung hat es nicht immer gegeben. In meiner Jugend haben wir auch an der Ruhr gelagert, aber wir haben alles wieder mitgenommen, weil uns unser Elternhaus eingetrichtert hat, nichts auf die Straße zu werfen. Trichtern das Elternhäuser auch heute noch ein? Man darf sicher nicht alle über einen Kamm scheren, aber Wertevermittlung findet doch heute so gut wie nicht mehr statt, nicht in Elternhäusern, nicht in den Schulen. Dabei müsste Ökologie ein Hauptfach werden wie Mathe oder Deutsch. Jeden Tag mindestens eine Stunde, damit die Kinder ihr Bewusstsein schärfen für unsere Umwelt und dieses Bewusstsein mit in ihr Handeln als Erwachsene nehmen. Nur so lässt sich langfristig etwas bewirken.
Appelle und erhobene Zeigefinger helfen indes wenig oder gar nicht. Auch keine putz(t)munteren Tage. Immer mehr Menschen funktionieren immer weniger, nehmen ihre Verantwortung für die Umwelt und damit für die Gesellschaft nicht mehr wahr. Traurig, aber wahr, der Mensch funktioniert nur über restriktive Maßnahmen. Wer erwischt wird, muss zahlen, richtig zahlen, für jede Kippe, jedes Kaugummi, jedes Papier, jedes wilde Kippen. So viel, dass es richtig weh tut. Das hilft. Alles andere nicht.