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Der offene Brief der Pflegschaften

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Schwerte. Stadtschulpflegschaft und die Pflegschaft der Grundschule in Ergste kämpfen weiter um den Standort Kirchstraße. Parallel zum Medientermin am Freitag überreichten Martina Fathmann und Hans-Christian Mundt einen offenen Brief an die Ratsmitglieder. Darin heißt es:

„Vor der Sitzung des Schulausschusses am 17.02.2016 möchten wir uns als Schulpflegschaft der Ev. Grundschule Ergste und als Stadtschulpflegschaft Schwerte noch einmal zu dem geplanten Umzug der Ev. Grundschule Ergste an Sie wenden. Wir bitten sie, den Standortwechsel nicht zu beschließen. Mit dieser Bitte vertreten wir den mehrheitlichen Wunsch der Elternschaft der Ev. Grundschule und zahlreicher Ergster Bürger.

Eine im Dezember 2015 von der Schulpflegschaft der Ev. Grundschule Ergste und der Stadtschulpflegschaft Schwerte durchgeführte anonyme Elternbefragung hatte ein mehr als eindeutige Ergebnis ergeben. 87,1 % der Eltern waren für den Verbleib am Standort in der Kirchstraße, hierüber wurde unlängst berichtet. Durch über 600 gesammelte Unterschriften von Ergster Bürgerinnen und Bürgern werden die Bedenken gegen einen Standortwechsel und der Wunsch für den Standorterhalt auch seitens der Bevölkerung unterstrichen. Die Unterschriften wurden der Verwaltung der Stadt Schwerte überreicht.

In den vergangenen Wochen und Monaten wurden die am häufigsten angeführten Bedenken, wie z.B. im Positionspapier kurz zusammengefasst, gegen einen Standortwechsel bei diversen Gelegenheiten genannt, bei Fraktionssitzungen diskutiert und über verschiedene Medien kommuniziert. Wir möchten diese Bedenken daher im Einzelnen nicht alle noch einmal wiederholen, obgleich sich durch Wiederholung nichts an ihrer Validität ändert.

Wir bitten jedoch alle bei der Entscheidungsfindung und schließlich Entscheidung beteiligten Damen und Herren, folgende Punkte mit in Betracht zu ziehen:

  • Die überwältigende Mehrheit der Eltern wünscht den Erhalt des Standorts Kirchstraße. Es sind Bürgerinnen und Bürger, deren Kinder eine Standortverlegung vielleicht noch direkt betrifft. Vor allem wurde das Votum aber auch von den Eltern abgegeben, die es mit am besten beurteilen können, da ihre Kinder bereits seit mehreren Jahren in der Kirchstr. beschult werden!
  • Sehr viele Ergster Bürger sind gegen einen Standortwechsel. Der Ortskern in Ergste verfällt und die Ortsmitte verschwindet. Die Bürgerinnen und Bürger sind zudem verunsichert, da es gibt keine konkreten Pläne zur eventuellen Nachnutzung des Gebäudes in der Kirchstraße gibt.
  • Dem Haushaltssicherungsplan ist mit dem Auslaufen von zwei Schwerter Schulen zum Ende des Schuljahres 2015/16 genüge getan.
  • Der inzwischen überholte Schulentwicklungsplan sah eine Zusammenlegung der Grundschulen in Villigst und Ergste vor. Dies ist nach den Angaben der Stadtverwaltung jedoch nicht geplant. Beide Schulen sollen eigenständig bleiben, was sehr begrüßt wird. Auch vor diesem Hintergrund erscheint der Umzug in ein größeres Schulgebäude nicht sinnvoll.
  • Einer der wesentlichen Punkte, wenn nicht der wesentliche, sind offenbar die unterschiedlichen Kosten der Varianten Standorterhalt und Standortverlegung. Die zur Verfügung gestellten Zahlen wurden und werden übereinstimmend (!) als nicht belastbar angesehen. Und obwohl sie offensichtlich von derart zentraler Bedeutung für die Beurteilung, die Nachprüfbarkeit und letztlich die Entscheidungsfindung sind, wurden keine aktuellen und nachvollziehbaren Zahlen erarbeitet.

Wir, die Schulpflegschaft der Ev. Grundschule Ergste, vertreten durch Martina Fathmann, und die Stadtschulpflegschaft Schwerte, vertreten durch Hans-Christian Mundt, bitten daher nochmals eindringlich, die obigen Punkte und den Elternwillen zu berücksichtigen und zudem die Entscheidung über die Standortverlegung solange nicht zu treffen, bis aktualisierte, verbindliche Zahlen vorliegen, die eine seriöse Berechnung, Bewertung und Überprüfung der zu erwartenden Kosten beider Szenarien möglich machen.“


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