Die beste Krankheit taugt doch nichts. Hat Opa schon immer gesagt. Deshalb hat er wohl ganz früher (die Jüngeren unter uns würden sagen in grauer Vorzeit) Winter wie Sommer seinen Wams im Bett getragen. Ich kann’s verstehen, denn damals, so Ende 50, Anfang 60, gab es im ländlichen Bereich ja noch Plumpsklos, für deren Benutzung man nach draußen gehen musste. Und da wärmt ein Wams auch schon mal an einem kühlen Sommermorgen.
Ich sollte mir auch einen Wams zulegen. Wie meinen? Nein, das heißt nicht Wanst. Wams ist schon richtig. Aber vermutlich hätte ich mich dann auch erkältet. Denn meine gute befreundete Bekannte Maria hatte dieser Tag mal keinen Lippenstift aufgelegt. Dann gibt’s auch schon mal ein Begrüßungsküsschen. Und peng isses passiert. Jetzt habe ich im wahrsten Sinne die Nase voll. Sie auch. Und sie sagt, ich wär’s gewesen, weil ich es schon eher gehabt hätte. Wie war das mit der Henne und dem Ei?
Jetzt überlege ich, wie ich meine Erkältung wieder los werden kann und denke soeben darüber nach, mir ein halbes gegrilltes Hähnchen zu holen. Wiederum: Zu viel Antibiotikum ist auch nicht gut. Eine andere, nein, die andere gute Bekannte hat mir Makaroni-Honig oder so ähnlich empfohlen. Aber davor habe ich Angst. Hinterher verklebt er die Nase und ich kriege keine Luft mehr. Wer macht dann den Blickwinkel? Na gut, ich hol’mir ’nen Hahn. Schönes Wochenende!
Ingo Rous