
Steht im Kreuzfeuer der SPD-Kritik: Bürgermeister Heinrich Böckelühr
Schwerte. Einen Artikel in der ZEIT nimmt der SPD-Stadtverband zum Anlass, Schwertes Bürgermeister Heinrich Böckelühr scharf anzugreifen. Die überregional erscheinende Zeitung hatte unter der Überschrift „Schwerte schafft es nicht“ über die Nöte von Kommunen berichtet, die im Zusammenhang mit der Zuweisung und Unterbringung von Flüchtlingen entstehen. Recherchen führten die Zeit-Redakteure auch nach Schwerte, wo sich Heinrich Böckelühr für ein Gespräch zur Verfügung gestellt und noch einmal in der Ruhrstadt bereits hinlänglich bekannte Positionen unterstrichen hatte.
Den Bericht in der ZEIT finden Sie unter diesem Link:
Die Schwerter Sozialdemokraten reagieren nun in einer vom stellvertretenden Stadtverbandsvorsitzenden Leonard Hövelmann unterzeichneten Stellungnahme. Darin heißt es:
„ “Fragt man Böckelühr, ob die Belastungsgrenze in seiner Stadt erreicht sei, sagt er: ‘Nö.’ Er vertraut darauf, dass die Sportvereine noch ein wenig Geduld aufbringen, dass seine Bürger weiter helfen.” – so schreibt es Die ZEIT in ihrer Ausgabe vom 11.2.2016 in einem Artikel über die finanzielle Lage kleiner Kommunen angesichts der Flüchtlingskrise. Woher nimmt Herr Böckelühr die Freiheit, das so gerade raus zu sagen? In vielen Turnhallen hat man ihn, seitdem dort Flüchtlinge eingezogen sind, noch nicht gesehen. Die SPD Schwerte spricht sich ausdrücklich für die Aufnahme von Flüchtlingen aus. Doch sie interessiert sich auch für die Menschen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren. Sie sind es, auf die sich die Verwaltung viel zu sehr verlässt. Wir hätten zumindest erwartet, dass Herr Böckelühr darauf Wert legt, dass die Belastungsgrenze der ehrenamtlichen Helfer längst erreicht ist. Es geht auch um die Sportvereine, die zum Teil massiv Mitglieder verloren haben, da sie Trainingszeiten einbüßen mussten und nicht in der Lage waren, Alternativen zu schaffen. Auch sie mussten sich selbst, darum kümmern, Trainingszeiten von den großen Vereinen zu erhalten, damit sie überhaupt so etwas wie einen Notbetrieb gewährleisten konnten. Herr Böckelühr verlässt sich auf die freiwilligen Helfer, doch er wertschätzt ihr Engagement mit einer solchen Aussage nicht. Anstatt eigene Ideen zu entwickeln und es wird dem Arbeitskreis Asyl überlassen, das Nötigste vor Ort zu organisieren.
Der Bürgermeister sollte sich Alternativen zu den belegten Turnhallen überlegen und ein besseres Management der Flüchtlingsunterbringung praktizieren, statt nach außen zu tönen, die Belastungsgrenze sei noch nicht erreicht und es sei nur mehr Geld vonnöten. Die SPD hat hierzu Vorschläge gemacht und wird nicht aufhören, die aufgrund der Schulraumreduzierung zur Verfügung stehenden städtischen Gebäude für die Flüchtlingsunterbringung einzufordern, damit Turnhallen wieder freigegeben werden können. Und wenn Herr Böckelühr übergangsweise weitere Schulden machen muss, weil die Finanzierung durch das Land erst in 2016 auf gerechteren Grundlagen erfolgen wird, dann auch für noch mehr Personal im Rahmen der Flüchtlingshilfe, damit die Bürgerinnen und Bürger in Schwerte auch das Gefühl haben, dass sie mit der Flüchtlingsarbeit nicht alleine gelassen sind.„
Stellungnahmen müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen, die sich das Recht auf Kürzung vorbehält.