
Schwerte. Nach den sehr guten Erfahrungen aus dem vergangenen sechs Monaten wird die Rohrmeisterei Schwerter weiterhin auf Einstiegsqualifikationen für junge Menschen setzen. Wieder werden es drei Geflüchtete sein, die sich in Küche und Service auf eine mögliche Ausbildung vorbereiten. Sie kommen aus dem Iran, Guinea und dem Gaza-Streifen.
Damit geht die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit weiter. Monika Kotzur aus dem Agenturbezirk Hamm sowie Maya Eder und Gregor Podeschwa aus der Agentur für Arbeit in Schwerte saßen deshalb am Mittwoch mit am Tisch, als Rohrmeisterei-Chef Tobias Böcker und die für diesen Bereich zuständige Michele Demant in Anwesenheit von Hans-Bernd Marks vom Arbeitskreis Asyl über die gelungene erste Staffel der so genannten Einstiegsqualifikation berichteten. Sieben Flüchtlinge waren es seinerzeit, die bei der Rohrmeisterei anheuern durften, sechs haben die Zeit beendet. Drei von ihnen gehen jetzt in die Ausbildung: zwei als Koch, einer als Servicekraft. Ein Vierter wird als Teilzeitkraft im Bereich Technik arbeiten.
Rohrmeisterei mit besten Zahlen
Mit diesen Zahlen übertrifft die Rohrmeisterei alle anderen Betriebe im Agenturbezirk Hamm. „Sehr viel hängt vom Engagement der Betriebe und deren Mitarbeiter ab“, sagte Monika Kotzur und lobte den Einsatz der Bürgerstiftung und die ohnehin sehr hohe ehrenamtliche Einsatzbereitschaft in Schwerte. Weil sich zudem die Sprache häufig als größter Hemmschuh herausstellte, hatte die Rohrmeisterei einen Sprachkurs organisiert und selbst durchgeführt. Diese Komponente wird es auch weiterhin geben. Zudem ist eine Zusammenarbeit mit einem Berufskolleg in Dortmund entstanden, die den Qualifikanten und Auszubildenden Möglichkeiten im Berufsschulbereich anbietet.
Tobias Bäcker ist überzeugt, dass der Zuzug von Menschen „Chancen bietet und etwas Positives darstellt“. Es sei wichtig, vor Ort hinzugucken und mit guten Partnern und einem guten Team zu arbeiten. „Wir sind weiter voll dabei“, versicherte er, wolle aber künftig noch genauer auf die Lebensläufe der geflüchteten Menschen schauen, um der Gefahr einer Überqualifizierung vorzubeugen. Die Agentur fragt diese Profile ab, um die Einstiegsqualifikation noch genauer bewerten zu können und um zu verhindern, dass bereits bestens ausgebildete Menschen in neuen Bereichen möglicherweise unterfordert sind. „Die Küche ist ein sehr geeignetes Feld zum Einstieg, darauf wollen wir uns konzentrieren“, so Tobias Bäcker. Und zwar nicht nur aus Nächstenliebe, sondern auch, um fehlende Bewerbungen im Bereich der Gastronomie zu kompensieren.
Der Blickwinkel schrieb im Februar zum Thema:
Neue Wege in der Rohrmeisterei: Bürgerstiftung leistet Integrationsarbeit
Und im Mai:
Beispielhaftes Flüchtlingsprojekt: In der Rohrmeisterei gelingt Integration