
Schwerte. Die blütenweiße Weste der Holzpfosten Schwerte hat am sechsten Spieltag ihre ersten Flecken erhalten. In einer hektischen und vom Kampf geprägten Begegnung unterlagen die Ruhrstädter in eigener Halle dem starken Liganeuling Black Panthers Bielefeld mit 5:8. Trotz der Niederlage verteidigten die Pfosten jedoch ihre Tabellenführung, da die Konkurrenten aus Köln und Münster an diesem Spieltag ebenfalls Punkte liegen ließen.
Es war eine Partie mit Höhen und Tiefen für die Gastgeber, die letztlich kein gutes Ende für sie fand. In den ersten zehn Minuten wirkte der Spitzenreiter ungewohnt gehemmt und fand nicht so recht ins Spiel. Ganz anders agierten hingegen die Gäste aus Bielefeld, die in der Abwehr recht sicher standen und die sich ihnen bietenden Konter eiskalt ausnutzten. So stand es nach nur zehn Minuten bereits 3:0 für die Bielefelder. Die Hausherren waren zunächst einmal geschockt, besannen sich dann aber auf ihre Spielstärke und nach 16 Minuten gelang Kapitän Nils Klems der Anschlusstreffer.
Stellenweise ruppig
In einer mitunter ruppigen Begegnung, in der die beiden Schiedsrichter Ingo Heemsoth und Martin Pier insgesamt acht gelbe und eine gelb-rote Karte verteilten, hatten die Gäste ihr Foulkontingent von fünf Regelwidrigkeiten pro Halbzeit kurz danach überschritten. Nach ihrem sechsten Foul gab es einen Zehn-Meter für die Holzpfosten. Klems trat an, scheiterte aber am Bielefelder Keeper Kai Potthoff. Kurz vor dem Seitenwechsel gelang dem Mannschaftsführer der Holzpfosten jedoch ein weiteres Tor, so dass es mit 2:3 in die Pause ging.
Für die zweite Halbzeit hatten sich die Schwerter so einiges vorgenommen, denn vehement drängten sie nun auf den Ausgleich. Doch die konterstarken Black Panthers nutzen die jetzt offenere Abwehr der Pfosten zu zwei weiteren Toren. 2:5 aus Sicht der Hausherren lautete der Spielstand nach 28 Minuten.
Doch nun riss sich der Tabellenführer noch einmal zusammen und schaffte innerhalb von vier Minuten durch Tore von Dennis Pahl, Adjany Ibeme und Stephan Kleine den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich. Die Halle stand jetzt Kopf und der Führungstreffer der Gastgeber lag in der Luft.

Am Ende durften sich Stephan Kleine und Co. doch noch zurücklehnen: Auch die Konkurrenz hatte Federn lassen müssen.
Die Halle stand Kopf
Doch 44,5 Sekunden vor dem Ende folgte dann der bittere Rückschlag für die Holzpfosten. Die Schwerter leisteten sich ihr sechstes Mannschaftsfoul, was einen Zehn-Meter für die Gäste zur Folge hatte. Hakim Aytan machte es besser als Nils Klems zuvor und verwandelte diesen zur erneuten Führung für den neuen Tabellenzweiten.
Die Pfosten nahmen jetzt den Torwart heraus und spielten von nun an mit einem Feldspieler mehr. Doch diese Maßnahme ging gründlich daneben. Schon kurz nach dem Anstoß verloren die Schwerter den Ball, und Dennis Lobitz schob die Kugel ins leere Schwerter Tor. Sekunden vor der Schlusssirene wiederholte sich das Ganze noch einmal. Erneuter Ballverlust der Pfosten in Überzahl und Aytan versenkte den Ball zum Endstand von 5:8 wiederum in die Schwerter Maschen.
Nach Spielschluss zeigte sich Holzpfosten Trainer Daniel Ramon Saballs enttäuscht über die Niederlage seiner Mannschaft. „Wir haben heute wieder schlecht ins Spiel gefunden und lagen schnell mit 0:3 und später mit 2:5 zurück. Unsere Moral war aber auch heute wieder bestens. Wir haben uns viele Chancen erarbeitet, von denen wir aber zu wenige genutzt haben. Das Tor der Bielefelder war wie vernagelt. Nach dem 5:5 habe ich gedacht, dass wir das Spiel noch drehen werden. Doch der verwandelte Zehn-Meter, nach unserem sechsten Foul, hat für die Entscheidung zu unserem Ungunsten geführt“, sagte der Coach der Schwerter.
Holzpfosten: David Graudejus, Dean Bajram; Stephan Kleine, Marc Nebgen, Sandro Jurado Garcia, Nils Klems, Martin Baumdick, Florian Kliegel, Dennis Pahl, Patrick Kulinski, Phillip Oldenburg, Adjany Ibeme, Justin Leyk
Tore: 0:1 (7.). 0:2 (8.), 0:3 (10.) 1:3 Nils Klems (16.), 2:3 Nils Klems (19.), 2:4 (24.), 2:5 (28.), 3:5 Dennis Pahl (31.) 4:5 Adjany Ibeme (34.), 5:5 Stephan Kleine (35.), 5:6 (40.), 5:7 (40.) 5:8 (40.)