
Schwerte. „Die Operationstechnik beherrschen in der Bundesrepublik nur zwei Ärzte“, berichtet Dr. Michael Hartmann (Foto), dass die neue, aus den USA stammende Methode „Sonata“ somit nur an zwei Standorten angeboten wird – in Köln und im Schwerter Marienkrankenhaus.

Dr. Michael Hartmann setzt mit viel Erfahrung Elektroden an das Myom und erhitzt das Gewebe (rot gekennzeichnet) mittels Strom auf 107 Grad.
Vor einem Jahr startete der Chefarzt der Frauenklinik den Aufbau des Myomzentrums und das Angebot, Myome mittels des Sonata-Verfahrens zu entfernen. „Myome sind gutartige Muskelknoten in der Gebärmutter. Mehr als ein Viertel aller Frauen sind im Laufe ihres Lebens davon betroffen.“ Alle Myome müssten zwar nicht behandelt werden. Wenn ein kontinuierliches Wachstum zu sehen ist, Beschwerden wie Schmerzen, Blutungsstörungen vorliegen oder ein Kinderwunsch unerfüllt bleibt, sei eine Behandlung angezeigt. „Welche Therapie am besten geeignet ist, hängt von der Lage der Myome ab“, erklärt Dr. Hartmann, mit der Methode, die während des großen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe in diesem Monat mit dem Innovationspreis ausgezeichnet wurde, eine weitere Option erhalten zu haben. „20 Prozent der Myome können wir mit der Hochfrequenz-Technik zerstören.“
Minimal-invasiv, ohne Bauchschnitt, nähert sich der Operateur unter Ultraschallsicht dem Myom und behandelt die Stelle mit Strom – das Gewebe wird auf 107 Grad erhitzt und stirbt ab. Vorteil für die Patientinnen: Die Gebärmutter kann erhalten bleiben, die Operation ist schonend, risikoarm und schmerzfrei. „Die Frauen sind kurze Zeit nach dem Eingriff wieder fit“, führt Dr. Hartmann aus, viel trainiert zu haben, um die sogenannte Hochfrequenzablation zu beherrschen. Die Mühen lohnen sich. Inzwischen begrüßt er in seiner Sprechstunde Patientinnen aus der gesamten Region.