
Schwerte. Das Ruhrstadt Orchester erfüllte mit bewegendem Klang den sehr gut besuchten Bürgersaal beim schon zur lieben Tradition gewordenen Rathauskonzert zu Allerheiligen. Auf dem ausgesucht schönen Programm standen Werke berühmter Zeitgenossen Mozarts in Orchesterfassung, und Mozarts Konzert C-Dur für Klavier und Orchester KV 415 mit dem 22-jährigen lettischen Solisten Georg Kjurdian.
Eröffnet wurde mit der Symphony Nr. 8 op 2 des englischen Komponisten der Spätbarockzeit, William Boyce. Die acht Sinfonien sind die bekanntesten all seiner Werke. Das harmonisch zusammenspielende Ruhrstadt Orchesters unter Leitung des städtischen Kapellmeisters Claus Eickhoff, gewann dieser Musik ein hohes Maß an Lebendigkeit und virtuosen Schwung ab. Kontrabass, Streicher, Querflöten und Celli interpretierten die dreisätzige Sinfonie Nr. 8 zum Träumen schön.

Die Musiker konzertierten zum Träumen schön. Foto: Christel R. Radix
Zu Mozarts Konzert C-Dur für Klavier und Orchester KV 415 verstärkte der Solist Georg Kjurdian das Ruhrstadt Orchester. Der Pianist ist „Bachpreisträger“, ein besonderer Titel in der Musikwelt. Georg Kjurdian hat unter anderem 2014 den Preis des DAAD (Deutscher Akademischer Austausch Dienst) für hervorragende Leistungen ausländischer Studenten an den deutschen Hochschulen und bereits 2013 den dritten Preis beim internationalen Rachmaninow-Klavierwettbewerb in Frankfurt am Main, erhalten.
Solisten überzeugten mit virtuoser Präzision
Mit dem Konzert für Klavier und Orchester Nr. 13 C-Dur KV 415, entstanden zur Jahreswende 1782/83, stellte sich der Komponist Wolfgang Amadeus Mozart dem Wiener Publikum als Pianist mit Orchester vor. Technisch brillant und virtuos gestaltete Georg Kjurdian seine solistischen und begleitenden Parts. Souverän, mit beeindruckender Anschlagskultur verzauberte er das Publikum. Das bedankte sich mit lang anhaltendem Applaus, der den Virtuosen drei Mal zurück auf die Bühne holte.
Introduktion und Fandango für Gitarre und Streicher des italienischen Komponisten Luigi Boccerini war ein weiterer Höhepunkt im Programm des Rathauskonzertes nach der Pause. In den Werken Boccerinis finden sich zahlreiche Anklänge an die spanische Folklore, unter denen der Fandango am berühmtesten wurde. Präzise, ausdrucksstark, einfühlsam und virtuos beschwingt spielte Sabine Thielmann die Sologitarre. Harmonisch verband sich das Klangbild des Orchesters mit der Solistin und glänzte in rhythmischer Brillanz.

Sabine Thielmann spielte die Sologitarre virtuos und ausdrucksstark. Foto: Christel R. Radix
Zum Abschluss eines wunderbaren Allerheiligen-Konzertes spielte das Ruhrstadt Orchester das Quartett G-Dur op. 77/1 in der Orchesterfassung des österreichischen Komponisten Franz Joseph Hayn. Das G-Dur-Streichquartett wurde von Fürst Franz Joseph Maximilian Lobkowitz, der zu den bedeutendsten Mäzenen und Förderern in Wien in jener Zeit gehörte, in Auftrag gegeben. Faszinierend interpretierte das Ruhrstadt Orchester die subtilen Wechsel von harmonischer Spannung und Entspannung im Verlauf dieses Werkes.
Das kongeniale Zusammenspiel zwischen den Solisten und dem Ruhrstadt Orchester begeisterten und entzückten die Zuhörerschaft. Es gab starken Applaus. Und der Zauber des Gehörten wirkte sicherlich lange nach.

Sehr gut besucht war das Rathauskonzert des Ruhrstadt Orchesters im Bürgersaal. Foto: Christel R. Radix
Der nächste Termin: Weihnachtskonzert, Sonntag, 4. Dezember, 17 Uhr, Rohrmeisterei