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Wenn die Bratsche singt: Weihnachtskonzert des Westfälischen Jugendkammerorchesters

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Neben barocken und romantischen Stücken präsentierte das Westfälische Jugendkammerorchester auch alte Weihnachtslieder. Foto: Nadine Przystow

Schwerte. Romantisch, kraftvoll und mystisch war das diesjährige Weihnachtskonzert des Westfälischen Jugendkammerorchesters, das am Freitagabend etwa 120 Gäste in die St. Viktor-Kirche lockte. Unter der Leitung von Barbara Stanzeleit spielten die jungen Musiker Werke aus dem Barock und der Romantik sowie alte deutsche Weihnachtslieder.

Gleich mit dem ersten Titel, Antonio Vivaldis „Sinfonie Nr. 1 für Streichorchester und b.c. C-dur“ in den Sätzen Allegro, Andante und Presto, demonstrierte das Orchester seine Vielfältigkeit hinsichtlich Rhythmik, Dynamik und Dramatik. Anschließend präsentierte der Solist Elias Bischoff das „Konzert für Viola und Streicher mit b.c. G-dur“ von Georg Philipp Telemann. Das Orchester beginnt zunächst mit einer Polacca, einem aus Polen inspirierten Tanz. Einsam und melancholisch setzt dann die Bratsche wie eine losgelöste Gesangsstimme ein. Telemann war einer der ersten Komponisten im Barock, der sich an ein solches Werk wagte. Denn zu dieser Zeit gab es kaum gut ausgebildete Bratschisten. Auch heute noch wird die Bratsche im Verhältnis zu anderen Streichinstrumenten selten gespielt.

Der Künstler ist anwesend

Nicht aber beim Westfälischen Jugendkammerorchester. Gemeinsam mit Frederike Küppermann und Oliver Rudzinski (Violinen) trat Elias Bischoff nämlich noch im Trio auf – unter anderem beim Titel „Weihnachtskerzen“ von Prof. Dr. Filip Pavlov. Das Besondere: Der bulgarische Komponist hat das Stück extra für das Orchester geschrieben und war selbst anwesend und begleitete sogar die meisten Werke des Abends am Klavier.

Mit dem „Concerto Grosso für Streichorchester und Piano obligato“ von Ernest Bloch stellten sich die 21 Streicher einer persönlichen Herausforderung: „Der Schwierigkeitsgrad bringt uns eigentlich an unsere Grenzen, aber es hat uns einfach so gut gefallen“, so Barbara Stanzeleit. Sie spielten die ersten beiden Sätze und demonstrierten damit den Kontrast zwischen mystischer Tiefe, derben Klängen und lieblich, leisen Tönen.

Zum Abschluss hatte das Orchester eine Sammlung von alten deutschen Weihnachtsliedern in Bearbeitungen aus dem 16. und frühen 17. Jahrhundert vorbereitet. Mit Georg Friedrich Händels „Hirtensinfonie“ aus dem Messius und dem Violinsolo von Frederike Küppermann und Oliver Rudzinski endete das Weihnachtskonzert.

 


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