
Schwerte. Noch bis zum 26. Januar ist die Fotoausstellung des 24. Welttheaters der Straße in der Kundenhalle der Sparkasse Schwerte zu bewundern. Diese spektakuläre Rückschau auf das letztjährige Straßentheaterfestival nimmt der Kultur- und Weiterbildungsbetrieb Schwerte zum Anlass, auf die Erfolge des vergangenen Jahres zurückzublicken:
Wie immer zogen die prestigeträchtigen, international beachteten Formate Welttheater der Straße und Schwerter Kleinkunstwochen zahlreiche Menschen nach Schwerte – in diesem Jahr etwa 17.000 Besucher. Darüber hinaus machte der KuWeBe mit seinen sechs Einrichtungen (Volkshochschule, Musikschule, Stadtbücherei, Ruhrtalmuseum, Stadtarchiv und Kulturbüro) durch eine große Anzahl kultureller Projekte und Veranstaltungen von sich reden. Dank zusätzlich akquirierter Fördermittel und weiteren Einnahmensteigerungen bei sinkenden Ausgaben schaut der KuWeBe optimistisch in die Zukunft.
Integration gelingt spielend
Die große Herausforderung im Jahr 2016 war die Integration der vor Krieg und Leid geflüchteten Menschen in unsere Stadtgesellschaft. Mit einer ganzen Reihe von wirksamen Sofortmaßnahmen übernahm der KuWeBe die Rolle als Zentrum der Integration: Zahlreiche Sprach-, Integrations- und Alphabetisierungskurse der Volkshochschule bildeten den Grundstein für nachhaltige Bindungen: Vier junge Menschen aus Syrien und dem Irak unterstützen seit einem halben Jahr im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes die Einrichtungen und alle Integrationsprogramme des KuWeBe.
In einer umfangreichen Kooperation mit zahlreichen Schwerter Akteuren startete das Pilotprojekt Flüchtlingsakademie Schwerte. Dabei werden geflüchtete Menschen mithilfe von kulturellen Angeboten – darunter Kunst- und Theaterworkshops, Ausstellungen, Filmprojekte, Workshops und offene Diskussionsabende zu gesellschaftspolitischen Themen – darauf vorbereitet, künftig als Multiplikatoren in die Stadt hineinzuwirken. Der Neuschwerter-Blog, die Fotoausstellung „Mein Schwerte“ im Ruhrtalmuseum und die mehrsprachigen Orientierungsfilme für Flüchtlinge sind nur einige Beispiele gelungener dialogorientierter Integrationsmaßnahmen.
Intensive Begegnungen ermöglichte das Projekt „Die Sprache unserer Träume“, das die Stadtbücherei mit Förderung des Bundesprogramms „Kultur macht stark“ verwirklichte: Schüler der Gesamtschule Gänsewinkel und junge Flüchtlinge des Wellenbrecher e.V. bearbeiteten das Thema „Zukunftsvorstellungen“ und fanden in der Verbindung von Medien, Kultur und Sprache eine gemeinsame Ausdrucksform. Besonders in Erinnerung bleibt die begeisternde Uraufführung ihres gemeinsamen Films „Hallo – Begegnungen und Wünsche junger Menschen in Schwerte“, die in einem Fest in der Galerie Javana gipfelte.
„Gemeinsam in eine neue Zukunft starten…“

Pilotprojekt „Bildungspartner NRW – Archiv und Schule“
Das ist das Motto, an dem der KuWeBe seine Zusammenarbeit mit den Schwerter Schulen ausrichtet. Mit dem Friedrich-Bährens-Gymnasium und dem Ruhrtalgymnasium wurden bereits Bildungspartnerschaften geschlossen; weitere Kooperationen folgen in naher Zukunft. Mit spannenden kulturellen Angeboten und Projekten, die den Lehrplan ergänzen, begleitet der KuWeBe die Schwerter Schüler während ihrer gesamten Schullaufbahn. So auch im Pilotprojekt des Stadtarchivs mit dem Titel „Bildungspartner NRW – Archiv und Schule“, das Schülern der Albert-Schweitzer-Grundschule zeigt, wie spannend die Arbeit mit historischen Urkunden sein kann. Tief in die Geschichte Schwertes eintauchen konnten auch die Teilnehmer des Historischen Spiels, das im Jahr 2017 bereits sein 20-jähriges Jubiläum feiern wird.

Feierte in 2016 den 20. Geburtstag: das historische Spiel.
Die Musikschule glänzte mit zahlreichen neuen Aktivitäten: „Der singende Kindergarten“, der Musikgarten für Flüchtlingskinder und ihre Mütter und das erfolgreiche 1. Schwerter Schulbandfestival sind davon nur eine kleine Auswahl.
Stadtentwicklung und Kulturförderung

Der Tag der Städtebauförderung war auch ein Fall fürdie Musikschule.
Am „Tag der Städtebauförderung“ präsentierte der KuWeBe die gesamte Bandbreite seiner sechs Einrichtungen auf dem Platz rund um den historischen Wuckenhof, der Dreh- und Angelpunkt der entstehenden Kulturachse zwischen Marktplatz und Rohrmeisterei ist. Mit dem jährlich stattfindenden Treffen der Kulturschaffenden Schwertes bekräftigte der KuWeBe seine Funktion als kultureller Katalysator. Das Projekt „Caravan NEXT“ der Theatergruppe Studio 7 wurde an prominenter Stelle präsentiert, traf auf großen Zuspruch bei den Schwerter Kulturakteuren und fand zahlreiche potentielle Mitstreiter.
Gemeinsam mit der Sparkassenstiftung Schwerte sicherte das Kulturbüro im Rahmen der Kulturförderung kulturelle Vielfalt, die in einer Stadt dieser Größe ihresgleichen sucht. Von Konzertgesellschaft und Ruhrstadtorchester über die Zwischenraum Ateliers bis hin zum Theater am Fluss und dem Theaterlabor Schwerte: Mit der Kombination aus Regel- und Projektförderung unterstützte der KuWeBe, wie bereits in den vergangenen Jahren, Kulturveranstaltungen und Künstlergruppen aller Genres.
„Und so wird es 2017 auch weitergehen!“, heißt es in der Medieninformation des KuWeBes. „Das Team des KuWeBe nimmt den Schwung aus 2016 mit ins neue Jahr. Besonders bedanken wir uns bei den Mitgliedern der Freundeskreise und Fördervereine sowie bei allen Förderern, Unterstützern und Kulturfreunden. Ihr Engagement ist für uns unendlich wertvoll“.