
Schwerte. Wenn von Kunst im Zusammenhang von Reformation und Protestantismus gesprochen wird, taucht meist nur die Erinnerung an den Bildersturm auf, zu dem Luther aufgerufen hat. Dieser Kehraus richtete sich aber nicht gegen die Kunst als solche, sondern gegen die Vielzahl von Bildern und Skulpturen in den Kirchen, die den Blick auf das eigentliche Anliegen der sakralen Räume verhinderten. Damit machten die Reformatoren den Weg frei für eine Entwicklung der Künste, in der die Menschen zu sich und in ihrer Beziehung zu Gott neue Freiheiten entwickeln und neue Erkenntnisse gewinnen konnten.
Der Vortrag vo Dr. Rüdiger Sareika in der Reihe Talk am Turm wird am Mittwoch (25. Januar, 19.30 Uhr St. Viktor) den Geist der Reformation an einzelnen Beispielen aus der Kunstgeschichte entwickeln. Besprochen werden dazu Bilder von Michelangelo, Dürer, C.D. Friedrich u.a. bis hin zu Gerhard Richter und der weltbekannten Schwerter Künstlerin Rosemarie Trockel. Kantorin Clara Ernst wird einige Improvisationen zu Lutherliedern auf dem Flügel präsentieren.
Dr. Rüdiger Sareika hat als Literatur- und Sozialwissenschaftler an der Evangelischen Akademie den Fachbereich Kunst, Kultur und Interkultur geleitet. Von 2001 bis 2012 war er im Nebenamt Beauftragter für Kunst und Kultur der Evangelischen Kirche von Westfalen. Z.Z. ist Rüdiger Sareika u.a. als Vorsitzender der Stiftung für Protestantismus, Bildung und Kultur des Evangelischen Erwachsenenbildungswerks tätig.