
Schwerte. Volles Haus konnte das Ruhrstadt Orchester bei seinem traditionellen Neujahrskonzert – das erste von sechs Konzerten in der Jubiläumsspielzeit 2017 – am Sonntag, 22. Januar, in der Rohrmeisterei verbuchen.
Drei Perlen großer Klassik hatte das Ruhrstadt Orchester unter Leitung des städtischen Kapellmeister Claus Eickhoff auf das Programm gesetzt: Die Ouvertüre zu „Orpheus und Eurydike“ von Christoph Willibald Gluck, das Krönungskonzert für Klavier und Orchester KV 459 von Wolfgang Amadeus Mozart und die 3. Sinfonie, unter der Bezeichnung „Eroica“ berühmt geworden, von Ludwig van Beethoven. Als Solist fungierte der vielfach ausgezeichnete 26-jährige koreanische Pianist Minhyun Cho.
Orpheus und Eurydike, eine Oper in drei Akten, erzählt die Geschichte des Sängers Orpheus aus der griechischen Mythologie. Es ist eine Fabel von der Macht der Musik und der Liebe. Eines der bekanntesten Stücke daraus ist die Ouvertüre. Festlich-glanzvoll eröffnete das Ruhrstadt Orchester mit diesem Werk das Neujahrskonzert mit musikantischem Schwung. Präzise Tempiwechsel, wunderbare Farben in den Streichern und Flötisten ließen die Ouvertüre wie eine Uraufführung erklingen.
Orchester versprühte Freude an der Musik
Besonders überzeugend spielte das Ruhrstadt Orchester das Klavierkonzert Nr. 19 F-Dur KV 459 von Wolfgang Amadeus Mozart, es soll erstmals 1790 anlässlich der Krönungsfeierlichkeiten der Kaiserkrönung Leopolds II. in Frankfurt erklungen sein.

Ausdrucksstark und virtuos präsentierte sich Minhyun Cho am Bösendorfer. Foto: Christel R. Radix
Als Solist wirkte der Pianist Minhyun Cho am Bösendorfer. Die Instrumentalisten versprühten Spielfreude und die Freude an der Musik. Virtuos, mit immenser Ausdruckskraft, musikalischer Intensität und facettenreicher Anschlagstechnik brillierte der Solist und wurde von einem begeisterten Orchester begleitet. Mit klanglicher Dichte interpretierten die Instrumentalisten dieses 1784 komponierte Werk.
Nach der Pause erklang Ludwig van Beethovens 3. Sinfonie in Es-Dur, op 55, mit dem Beinamen Eroica. Dazu Claus Eickhoff: „Die Eroica beschreibt den ewig wiederkehrenden und auch heute aktuellen Prozess, wie sich Heldentum in Gewalttätigkeit wandelt und schließlich alles in tiefer Trauer endet. Dennoch steht – wie immer bei Beethoven – über alldem die Sehnsucht nach Versöhnung und Frieden.“ Das Ruhrstadt Orchester gedachte zu Beginn der vor wenigen Tagen verstorbenen Service Mitarbeiterin Gisela Graß und widmeten ihr den Trauermarsch der Eroica.
Die beeindruckenden überzeugenden musikalischen Darbietungen bescherten dem Publikum ein intensives und stimmungsvolles Konzert und es brandete für Claus Eickhoff und seine Musiker riesiger Jubel begleitet von begeisterten Jubelrufen auf.
Zu Beginn des Konzerts würdigte Bürgermeister Heinrich Böckelühr, unter dessen Schirmherrschaft die sechs Jubiläumskonzerte stehen, das Ruhrstadt Orchester zum 25-jährigen Jubiläum. „Wir sind stolz in Schwerte, das Ruhrstadt Orchester zu haben.“ Als Dank und Anerkennung, verbunden mit seiner persönlichen Hochachtung, übergab Heinrich Böckelühr dem städtischen Kapellmeister ehrenhalber Claus Eickhoff eine Ehrenurkunde und sechs anwesende Musikerinnen und Musikern, die seit 25 Jahren dem Orchester die Treue halten, erhielten Jubiläumsurkunden in den städtischen Farben Rot und Weiß.

Als Dank und Anerkennung überreichte Bürgermeister Heinrich Böckelühr (li.) Urkunden an Claus Eickhoff (re.) und an sechs Musikerinnen und Musiker für ihre 25-jährige kulturelle Bereicherung der Schwerter klassischen Musikszene. Foto: Christel R. Radix
Die nächsten Konzerte in Schwerte:
Samstag, 13. Mai, „Wiener Impressionen“, Sparkasse Schwerte, 19.30 Uhr
Sonntag, 9. Juli, „Open Air Konzert“, Rohrmeisterei Plateau, 17 Uhr
Samstag, 23. September, „Domkonzert“, St. Viktor-Kirche, 19.30 Uhr
Mittwoch, 1. November, „Rathaushauskonzert“, Bürgersaal, 17.30 Uhr
Sonntag, 10. Dezember, „Weihnachtskonzert“, Rohrmeisterei, 17 Uhr