
Holzen. Dreimal war „Refugi“ schon dabei, deshalb hatte Zirkusdirektor Dieter Schaade von der AWO diesmal besonders viel neue Vorführungen auf seinem Programmzettel, entsprechend groß war die Aufregung seiner jungen Artisten und Zauberkünstler. Dabei ist das Publikum beim Begegnungsfest der Nationen im Holzener Gemeindezentrum immer gut gelaunt und applausfreudig. Natürlich auch diesmal. Leckerer Kuchen, Knabbereien, Kaffee, Tee und eine freundliche Bedienung ließen wieder die schon traditionelle drangvolle Enge vergessen. Einlader war wieder, nein, nicht der AK Asyl, sondern die Holzener Gemeindegruppe Asyl. Die gibt es noch länger als den Arbeitskreis, genauer gesagt seit 1991 schon.
Die Gemeindemitglieder im katholischen St. Christophorus-Bezirk kümmern sich also schon seit 26 Jahren um Menschen, die in Schwerte Schutz suchen. Und schon seit 18 Jahren feiern die Ehrenamtler mit ihren Gästen und Freunden ein buntes, internationales Fest. In einem Gemeindesaal, der inzwischen viel zu klein ist für alle, die mitfeiern wollen. So wechselt man sich im Publikum auch gerne ab, die einen kommen zu Kaffee und Kuchen, den Schwerter Bäckereien Aßhoff, Becker und Mohr gestiftet haben, die anderen genießen das Abendessen aus der Rohrmeisterei und vom international bestückten Mitbring-Buffet.
Pfiffige Clownereien
Und aufgeregt vor ihrem Auftritt sind nicht nur die jungen „Refugi“-Artisten mit ihrer Jonglage, den Zaubertricks und den pfiffigen Clownereien – die Anspannung war auch den drei tamilischen Mädchen trotz all‘ der Schminke anzusehen. In prächtigen landestypischen Kleidern bezauberten sie alle Zuschauer, ob aus Syrien, aus dem Irak, aus Nigeria, aus dem Iran, aus Kurdistan oder woher auch immer sie nach Schwerte kamen.

Ganz schön voll war es beim Begegnungsfest in Holzen.

Freundluch und entspannt war die Atmosphäre.

Die Trommelgruppe YaYa NeNé
Stammgäste auf der improvisierten, immer dicht umlagerten Bühne waren auch diesmal wieder die jungen Leute aus verschiedenen afrikanischen Ländern, die sich vor 12 Jahren im christlichen Jugendchor J-Generation zusammengefunden hatten. Diesmal aber waren die erwachsenen Mitglieder unter dem Namen Vision-Generation mit wundervoll intonierten englischen Spirituals und christlichen Gesängen in verschiedenen afrikanischen Landessprachen dabei.
Nicht unterkriegen lässt sich die Schwerter Trommeltruppe YaYaNeNe mit Christiane Heetmann als Leiterin. Der iranische Musiklehrer Sharokh Sakhael mit seinem Keyboard und sein Freund Sohrab ließ die Herzen der arabischsprachigen Gäste schneller schlagen.
Unermüdlicher Motor auch dieses Festes ist Hans-Bernd Marks, er stellte den Tag unter ein irisches Motto: „Ein Fremder ist ein Freund, den ich nur noch nicht kenne…“