
Schwerte. Die Stadtschulpflegschaft drängt weiterhin auf die Umsetzung des Ratsbeschlusses vom 20. Mai 2015, nach dem zusätzlicher Raumbedarf in der Gesamtschule Gänsewinkel durch die Anschaffung zweier Schulcontainer kompensiert werden soll. Die Stadt hingegen wird einen Container aufstellen und bezieht sich dabei auf ein von Kreisdirektor Thomas Wilk unterzeichnetes Schreiben, das sich angeblich auf die schulfachliche Bewertung der Schulabteilung der Bezirksregierung Arnsberg stützt und in dem der Stadt Schwerte aufgegeben wurde: „Um ein Mindestmaß einer ordnungsgemäßen Beschulung an der Gesamtschule sicherzustellen, ist die Schaffung eines zusätzlichen Klassenraumes notwendig.“ Der Blickwinkel berichtete darüber am 5. Februar unter der Überschrift:
Streit um Schulraum an Gesamtschule: Container ja, aber einer reicht aus

Claudia Hülsmeyer
Claudia Hülsmeyer, Vorsitzende der Stadtschulpflegschaft, wendet sich in einem Schreiben an die Ratsfraktionen von SPD, Grünen, WfS und Linken. Sie schreibt:
„Der Rat der Stadt Schwerte hat mit der Mehrheit Ihrer Stimmen am 20.05.2015 beschlossen, dass der zusätzliche Raumbedarf der Gesamtschule Schwerte, der durch die Aufnahme einer 5. Eingangsklasse zum Schuljahr 2016/17 entstanden ist, durch die Anschaffung von zwei Containern kompensiert wird. Inszwischen ist der Raumbedarf auch von der Bezirksregierung nochmals bestätigt worden. Dennoch wartet die Gesamtschule nach wie vor auf die Umsetzung des Ratsbeschlusses. Alle Jahrgänge müssen derzeit auf einen EDV Raum verzichten. Im kommenden Schuljahr spitzt sich der Raummangel durch die weitere Differenzierung in der Jg. 6 weiter zu. Daher möchte ich offiziell im Auftrag der Schulpflegschaft der Gesamtschule Schwerte fragen, wie Ihre Partei die Umsetzung des Ratsbeschlusses herbeizuführen gedenkt.“
Ein Irrtum der Bezirksregierung
Die SPD-Fraktion, die sich schon immer für die Umsetzung des Ratsbeschlusses stark gemacht hat, hält daran weiterhin stringent fest. Dass es innerhalb der Stadtverwaltung zur Einschätzung gekommen sei, die Aufstellung eines Containers sei ausreichend, liegt nach Ansicht der Fraktionsvorsitzenden Angelika Schröder an einem Irrtum innerhalb der Bezirksregierung. Die schreibt in ihrer schulfachlichen Bewertung an den Landrat des Kreises Unna, der Rat der Stadt Schwerte habe die Verwaltung beauftragt, „den hierfür benötigten Schulraum in Form einer mobilen Einheit (Container) am Standort Grünstraße 70 zur Verfügung zu stellen“. Allerdings hatte der Rat im Mai 2015 den Beschluss gefasst, zwei Container aufzustellen. Unstrittig ist für Arnsberg die Tatsache, dass „die Schaffung von mindestens einem zusätzlichen Klassenraum nötig“ ist. Sie schreibt aber auch: „Nur mit der Umsetzung des Ratsbeschlusses erfüllt die Stadt Schwerte ihre pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe als Schulträger“.
Dass nur ein Container notwendig ist, steht scheinbar auch in der Verfügung des Kreises Unna, die am 1. März bei der Stadt Schwerte eingegangen ist. Diese Verfügung, unterstrich Carsten Morgenthal, Medienbeauftragter der Stadt Schwerte, sei für die Verwaltung bindend. In einem Anwortschreiben habe die Stadt bereits mitgeteilt, einen klassengroßen Container aufzustellen. Mit der Schulleitung will sich die Stadt darüber abstimmen, ob der Container Klassenraum oder Fachraum wird. Noch nicht definiert ist, wann der Container aufgestellt werden wird.