
Kreis Unna/Schwerte. Der heimischen Landschaft zu noch mehr Vielfalt zu verhelfen – dieses Ziel hat sich der Kreis Unna als Untere Naturschutzbehörde mit seiner Förderung von Streuobstwiesen gesteckt. Nicht nur durch den Orkan Kyrill sind 2007 viele alte Obstbäume abgebrochen und entwurzelt worden. Viele weitere sind aufgrund des steigenden Lebensalters der Bäume einfach zusammengebrochen und haben noch mehr Lücken in den Bestand alter Obstwiesen hinterlassen. Ziel des Programms ist es daher, besonders solche Bäume zu ersetzen, da sonst die alten Obstwiesen, auf denen diese Bäume standen, immer lichter werden und dann langfristig aus dem Landschaftsbild verschwinden würden. Dann könnten sie uns Menschen auch nicht mehr durch die Blütenpracht im Frühling erfreuen.
Wer also größere Flächen im Außenbereich ökologisch aufwerten möchte, kann vom Kreis das dafür notwendige Pflanzgut kostenfrei erhalten. Zudem wird das für die Bäume erforderliche Verbissschutzmaterial komplett nach Bedarf jedes einzelnen Antragstellers gefördert. Die für die Obstbäume vorgesehene freie Fläche in der freien Landschaft soll etwa einen Morgen, also 2.500 Quadratmeter betragen. Bereitgestellt werden für die Erstbepflanzung einer Fläche in dieser Größenordnung zwischen 20 und 30 Bäume – und natürlich darf die Fläche größer und die Zahl der Bäume höher sein. Die Ausgabe der Bäume erfolgt erst im Herbst.
AGON nimmt Angebot in Anspruch
„Dieses Streuobstwiesenprogramm richtet sich nicht an die Besitzer von Hausgärten oder Kleingärten. Wir wollen mit unseren Baumangebot vielmehr helfen, dass in der freien Landschaft ein sinnvoller und sichtbarer ökologischer Akzent gesetzt wird“, so Kreis-Umwelttechniker Hartmut A. Kemper von der Unteren Naturschutzbehörde. „Deshalb geben wir auch Bäume zur Komplettierung vorhandener Streuobstwiesen ab.“
In Schwerte unterhält die Arbeitsgemeinschaft Ornithologie und Naturschutz (AGON) Streuobstwiesen in Villigst, Ergste und Altlichtendorf. Das Angebot des Kreises nehmen die Ruhrstädter in Anspruch. „In den Vorjahren haben wir davon reichlich Gebrauch gemacht“, sagt Dieter Ackermann. „Rund 150 Obstbäume und jede Menge Heckenpflanzen waren die Erstausrüstung für unsere drei Obstwiesen mit einer Gesamtfläche von 39000 m². Wenn Bäume abstarben, haben wir auch immer Nachschub vom Kreis bekommen. Aktuell warten wir noch ab, ob und wenn, welche Bäume eingegangen sind. Bis Ende Juni haben wir ja noch Zeit, eventuellen Bedarf zu beantragen. Im Moment sieht es nicht unbedingt danach aus“.
- Anträge können bis Ende Juni bei der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Unna, Platanenallee 16, 59425 Unna, eingereicht werden.
- Weitere Unterlagen, eine Informationsbroschüre zum Thema Streuobstwiesen, Ablauf der Förderung oder auch Antwort auf fachliche Fragen rund um das Thema „Streuobstwiesen“ gibt es bei Hartmut A. Kemper unter Telefon 0 23 03 / 27-22 70 sowie im Internet unter www.kreis-unna.de (Kreis & Region – Umwelt – Landschaft – Fördermöglichkeiten).
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