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Maria und ihre sprachphilosophischen Tiefgänge

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Ich hoffe nicht, dass Maria im Lotto gewinnt. Oder heißt es: Ich hoffe, dass Maria nicht im Lotto gewinnt. Wo ist der Unterschied? Der Unterschied ist der, dass Maria Zeit hat, sich mit solchen sprachphilosophischen Fragestellungen zu beschäftigen, ich aber nicht. Oder besser, eigentlich nicht. Aber seitdem Maria mir einen Vortrag gehalten hat und Variante 1 in den Bereich Quatsch gepackt hat, geht’s mir nicht mehr aus dem Kopf. Immerhin hatte sie ja auch recht bei der Korrektur von Aperol auf Aporol. Oder war das umgekehrt?

Also, wenn ich etwas hoffe, drücke ich eine positive Erwartungshaltung aus. Wenn ich nun sage, ich hoffe, dass Maria nicht im Lotto gewinnt, dann klingt das ja, als wünschte ich ihr förmlich die falschen Zahlen und dazu noch die Pest an den Hals. Wenn ich sage, ich hoffe nicht, dass Maria im Lotto gewinnt, wird meine zuversichtliche innere Erwartungshaltung (ich hoffe) neutralisiert (nicht). Alles klingt dann weitaus gefälliger und nicht so neidisch, gierig und von niederen Instinkten getrieben.

Übrig bleibt die Satzsequenz „dass Maria im Lotto gewinnt“. Und genau das wünsche ich ihr aus ganzem Herzen. Denn dann hoffe ich, dass ich was abkriege und hoffe nicht, dass die alte Schrappnelda auf den Kröten sitzen bleibt. Also, Maria, 5, 14, 15, 24, 30, 31. Alles klar?


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