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Kriminalstatistik: Wohnungseinbrüche rasant angestiegen – Schwerte führend im Kreis

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Präsentierten die Statistik: Thomas Röwekamp, Hans-Dieter Volkmann, Michael Makiolla und Volker Kleiser (v.l.).

Schwerte. Noch nie in den letzten fünf Jahren hat es in Schwerte mehr Wohnungseinbrüche gegeben als in 2015. Die Ruhrstadt hält damit im gesamten Kreis die Pole-Position. Nur Unna kommt mit ebenfalls mehr als 250 Einbrüchen in die Nähe dieses Negativergebnisses. Die besorgniserregenden Zahlen präsentierte die Kreispolizeibehörde am Montag in der Kriminalstatistik 2015. Am Tisch saßen neben Landrat Michael Makiolla noch der Leitende Polizeidirektor Hans-Dieter Volkmann, Kriminaloberrat Volker Kleiser und Polizeihauptkommissar Thomas Röwekamp, Leiter der Medienstelle der Kreispolizeihörde.

Ja, gestand Michael Makiolla, die exorbitant hohe Steigerung um 124 Einbrüche in Schwerte und um 109 in Unna „bereitet große Sorgen“. Dieses Ergebnis sei unbefriedigend und führe dazu, dass sich die Bürgerinnen und Bürger besonders in den betroffenen Bereichen subjektiv nicht sicher fühlten. Dabei hatte man die Fallzahl in 2014 noch senken können. „Offensichtlich braucht man einen langen Atem“, sagte der Landrat mit Blick auf die Bekämpfung dieser Delikte – und fügte hinzu: „Den hat die Kreispolizeibehörde“. Ein schwacher Trost: Die Aufklärungsquote verbesserte sich um 2,5 Prozent. Allerdings: Nicht einmal jeder fünfte Einbruch wurde aufgeklärt.

Warum ist die Zahl der Einbrüche in Schwerte so hoch? Weil die Anbindung an das Autobahnnetz so gut ist, treiben gut organisierte osteuropäische Banden in Bereichen mit einer verkehrlich guten Infrastruktur ihr Unwesen, erklärt KOR Volker Kleiser. Das sei NRW-weit feststellbar.

Keine Verbindung zur Flüchtlingsproblematik

Im Irrtum sei, so Michael Makiolla, wer die hohe Zahl von Wohnungseinbrüchen mit der Flüchtlingsproblematik in Verbindung bringe. Das habe nichts miteinander zu tun. Was kreisweit die Gesamtzahl der Tatverdächtigen (8069) angehe, seien knapp 75 Prozent davon deutsche Staatsbürger. Ein Viertel ist demnach ein Ausländer, 6,64 Prozent davon sind Asylbewerber.

„Wir brauchen den aufmerksamen Nachbarn“

Überwachungs- und Kontrollaktionen sowie die Verstärkung der Ermittlungskommission Wohnung sind die Mittel, mit denen die Polizei dem Wohnungseinbruch begegnen will – mit den lokalen Schwerpunkten auf Schwerte und auf Unna. Aber „wir brauchen auch den aufmerksamen Nachbarn“, unterstrich Michael Makiolla. Die Qualität der Hinweise aus der Bevölkerung sei gestiegen. Niemand solle zögern, den Notruf 110 zu wählen, wenn er verdächtige Wahrnehmungen macht. Zudem gäbe es technische Möglichkeiten, mit denen man Haus und Wohnung schützen kann – die Zahl der Einbruchsversuche spricht eine klare Sprache.

Straßenkriminalität hat zugenommen

In der Summe ist die Kriminalität in den Kreiskommunen in Unna am höchsten, gefolgt von Schwerte und Kamen. Wohnungseinbrüche und Diebstahl an/aus Autos treiben die Statistik in die Höhe. Reduziert hat sich die Zahl der Gewaltkriminalität in Schwerte; 22 Delikte weniger als in 2014 wurden gezählt. Abgenommen hat auch die Raubkriminalität, während die Straßenkriminalität in Schwerte wieder zugenommen hat und den den Wert von 2012 erreicht hat. Rund 1180 Fälle von Straßenkriminalität hat es in Schwerte gegeben. Negativ hinter Unna führend ist die Ruhrstadt zudem bei Kfz-Delikten.

Sie wollen alles ganz genau wissen? Die Kreispolizeibehörde hat die Kriminalstatistik 2015 veröffentlicht. Dazu gehören auch dezidierte Angaben zur Ruhrstadt. Sie finden die Statistik unter diesem Link.
https://www.polizei.nrw.de/unna/artikel__13233.html

 


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