
Schwerte. Vielen älteren Menschen fällt das Erinnern schwer. Abhilfe schaffen kann der relativ neue und eher unbekannte Zweig der Musikgeragogik: Diese Disziplin bewegt sich im Schnittfeld zwischen Musikpädagogik und Geragogik, der Weiterbildung im Alter. Sie macht sich zunutze, dass Menschen sich noch sehr lange an altbekannte Lieder und Musikstücke erinnern können, auch wenn sie im Alltag Schwierigkeiten haben sich zu orientieren. So ist es mithilfe musikalischer Biografiearbeit oft möglich, nicht nur musikalische Erinnerungen wachzurütteln, sondern auch die damit verbundenen Erfahrungen wieder greifbar werden zu lassen.
Musik lockt Erinnerungen hervor
Die Musikpädagogin Angelika Düser von der Musikschule im KuWeBe hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und darf sich nach einer Weiterbildung an der FH Münster nun zertifizierte Musikgeragogin nennen. Unter dem Titel „Musik mit alten Menschen“ setzte sie sich unter anderem mit den alterspsychologischen Grundlagen, Hörproblemen bzw. Schwerhörigkeit und mit verschiedenen Aspekten dementieller Veränderung auseinander.
Derzeit bietet Angelika Düser im „Haus am Stadtpark“ ein musikalisches Angebot für alle Bewohner (mit und ohne Demenz) an. Hier wird in einer Gruppe von circa zwölf Teilnehmer/innen gesungen, musiziert, Musik gehört, sich zur Musik bewegt und musikalisch improvisiert. Dabei kommt natürlich auch der Austausch über alte Erinnerungen, aber auch aktuelle Themen, nicht zu kurz.
Angesichts der demografisch bedingten Aktualität des Themas, plant die Musikschule im KuWeBe für die Zukunft noch weitere Angebote für ältere Generationen.