
Ergste. Die Idee war gut: Pack ein Sofa auf einen Bollerwagen, setze eloquente Moderatoren darauf, lade illustere Gäste ein und fertig ist ein Format, das natürlich nach gutem Wetter schreit. Das war am vergangenen Freitag leider nicht der Fall, und so blieben die Talker Lisbeth und Hermann (Susanne Tiggemann und Bernd Witte von Emscherblut) und ihre Gäste weitestgehend unter sich – schade! Dem Unterhaltungswert der Gespräche tat das aber keinen Abbruch.
Mit dem Sofa auf dem Bollerwagen zogen die beiden über die Wiesen und verwickelten ihre Gesprächspartner in sehr persönlich-heitere Dialoge – bei einem Stück Erdbeertorte. Sieglinde Schlickmann, Kassenfrau der ersten Stunde, eröffnete den Talk-Reigen. Dem Bürgermeister Heinrich Böckelühr konnten Lisbeth und Hermann die Zusage entlocken, dass er nach drei weiteren Amtszeiten eine ehrenamtliche Tätigkeit an der Kasse des Elsebades aufnehmen und auf diese Weise für schwarze Zahlen sorgen will. Dr. Gernot Folkers, der mit den Grünen 1994 den Anstoß für das erfolgreiche erste Bügerbegehren in NRW gab, stellt sich sein Leben im Wasser als Wal vor und stimmte mit Hermann nie gehörte Wal-Gesänge an. Tobias Bäcker, Chef des Bürgerprojekts ‚Rohrmeisterei‘, freut sich auf Curry-Wurst am Elsebadkiosk und würde gern mit Jörg Rost in das Wasser des Elsebades springen, denn der ‚weiß, wie man sich über Wasser hält‘. Bernhardt Vickermann konnte dann leider noch kein Ausbildungszeugnis als Schwimmmeister vorweisen, dieser Elsebadposten war dem damaligen Zweifler 1997 zugesprochen worden, falls den Ehrenamtlichen ein nachhaltiger Betrieb des Freibades gelingen sollte – was nach 20 Jahren Betrieb wohl hinlänglich unter Beweis gestellt ist.

Baderin müsste man sein wie Rebecca Cichon. Oder Fördervereinsvorsitzender wie Thomas Wild. Das ist eine Frage der Perspektive.
Die Last von 20 Jahren Engagement nahm dem Fördervereinsvorsitzenden Thomas Wild anschließend die Baderin Rebekka von den Schultern: Sie steckte den Mann in ihren Badezuber, aromatisierte das Wasser mit Kräutern und schenkte ihm mit Würzwein und Nonnenfürzchen einen sehr entspannenden Badetag. Auf der Terrasse konnten Elsebadgäste bei einem riesengroßen Else-Memory um ihre Gedächtnisleistungen wetteifern: Hier blieben die Kinder regelmäßig die Sieger. Ein Else-Memory – nun in Normalformat – war anschließend auch der erste Preis beim Else-Quiz, das Lisbeth und Hermann mit den Gästen der Feier gespielt hatten.