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Detlef Lorber – Eine Institution begibt sich in den Ruhestand

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Schwerte. Wenn sich Vertreter aus den Bereichen Sport, Kultur und Wirtschaft in eine lange Reihe stellen, der Vorstand eine ausgesprochen launige Rede hält und sich der Vorstandsvorsitzende sogar live aus seinem Urlaub zuschalten lässt, dann kann es eigentlich nur um einen besonderen Menschen gehen. Das war so am Donnerstag in der Kundenhalle der Sparkasse. Dort wurde Detlef Lorber in den Ruhestand verabschiedet – mit rühmenden Worten von Ulrich Bartscher und einem Gruß von Dr. Uwe Trespenberg aus seinem Urlaubsdomizil Langeoog.

Viele waren gekommen, um sich von Detlef Lorber zu verabschieden, ihm zu danken für sein Engagement, in dessen Genuss nicht nur die Sparkasse 45 Jahre lang gekommen ist, sondern auch Vereine und Verbände, die von der Sparkasse und ihren Stiftungen unterstützt worden sind. Detlef Lorber war als Leiter der Marketingabteilung das Bindeglied und wurde im Laufe der Jahre weit mehr als das – er wurde zu einem Freund.

Der Sparkasse ein Gesicht gegeben

Detlef Lorber und seine Frau Doris mit dem Sparkassenvorstand Ulrich Bartscher.

Zuverlässigkeit und Engagement haben ihn immer ausgezeichnet. „Er hat der Sparkasse ein Gesicht gegeben“, unterstrich Ulrich Bartscher in seiner Laudatio. Eloquent und elegant ist Detlef Lorber immer dahergekommen, auch am Donnerstag, wo der rote Schlips die Farben der Bank symbolisierte und so perfekt zum dunklen Anzug passte. Chic – das war sein Markenzeichen als Mitarbeiter der Sparkasse und das wird sein Markenzeichen auch im privaten Bereich bleiben.

Dort werden jetzt seine Frau Doris (mit der er 30 Jahre verheiratet ist und „die mir immer den Rücken freigehalten hat“), seine Familie, der Garten und Reisen sein Leben bestimmen. Seinen Wehmut wird er verlieren. Und vielleicht führt ihn die Freizeit ja auch wieder hin zum Akkordeon. Das hat er gelernt, „ich habe das Gerät sogar noch“, verrät der Sparkassen-Betriebswirt, der fast keiner geworden wäre. Denn als am 14. Mai 1974 seine schriftliche Prüfung anstand, war er tags zuvor krank geworden. Eine Mandelentzündung hatte ihn matt gesetzt. Doch konnte er eine Nachprüfung machen, bestand diese mit einer glatten 1 und startete so in eine sehr erfolgreiche berufliche Karriere. Seine Mandeln hat er übrigens noch.

DJ in der Tanzschule

Detlef Lorber ist ein Schwerter Junge. Hier wurde er am 27. März 1953 geboren, hier ging er in die Haselackschule, dann in die Eintrachtschule und schließlich, nach ihrer Fertigstellung, in die Lenningskampschule. Auf dem Friedrich-Bährens-Gymnasium baute er 1972 sein Abitur. Er war, gemeinsam mit Klaus Schero, DJ in der Tanzschule Thiele, legte dort vier Jahre lang Platten auf. „Ich komme aus dem Rock“, sagt Detlef Lorber, „aber ich bin auch Schlagerfan“.

1972 zog er eine berufliche Ausbildung einem Studium vor, bewarb sich bei der Sparkasse und wurde genommen. „Ich habe das nie bereut“, sagt er, „ich musste nie überlegen, ob ich alles richtig gemacht habe. Dieses Haus und seine Mitarbeiter sind zu meiner Familie geworden. Mein Herz hängt daran“. Sein 45-jähriges Engagement fürs Haus unterstreicht eine weitere Eigenschaft: Er ist bodenständig.

Die Menschen ernst genommen

Auch Heiner Kockelke, Vorsitzender im Stadtsportverband Schwerte, ließ es sich nicht nehmen, seinem Freund die Aufwartung zu machen.

Detlef Lorber hat sieben (!) Vorstände „überlebt“, wie er es augenzwinkernd sagt. Ihre Namen: Sänger, Zumschilde, Druffel, Wißuwa., Tebroke, Trespenberg, Bartscher. Er hat große Sportreporter wie Adi Furler, Ernst Huberty, Werner Hansch, Manni Breuckmann oder Wolf-Dieter Poschmann kennengelernt und betreut, als es noch die große Sportlerehrung von Sparkasse und Westfälischer Rundschau gab. Mehr als 120 Vorträge hat er gehalten, als die Euro-Einführung kam. Er hat die Feierlichkeiten und ein Theaterstück zum 150. Geburtstag der Sparkasse organisiert. Er stand 2010 mit einem Sparkassenstand mitten auf der B1, als das Revier Kulturhauptstadt Europas war.

Das waren Höhepunkte seines Schaffens. Aber das eigentliche Highlight war für Detlef Lorber der dauerhafte Umgang mit Menschen. „Ich habe ihre Wünsche und Sorgen immer ernst genommen und war ganz nah dran an ihnen“, sagt er. Und genau das ist der Grund, warum am Donnerstag so viele Menschen noch einmal Danke sagen wollten. Am Montag nun ist sein offiziell letzter Berufstag. Dann wird der Sparkassen-Betriebswirt ganz zum Familienmenschen. Und zum Sportler. Denn der Sport und seine „Muckibude“ helfen ihm, seine Rückenprobleme und die Folgen einer Wirbelsäulen-OP zu beherrschen. „Ja, ich bin sportlich geworden. Das tut mir gut, ich habe 15 Kilo abgenommen. Ich werde dranbleiben“.


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