
Schwerte. Das Bürgerschaftliche Engagement in Schwerte ist groß. Feuerwehr, Vereine, Bürgerinitiativen, um nur einige zu nennen, funktionieren nur, weil sich Bürgerinnen und Bürger freiwillig, ohne finanziellen Vorteil für das Gemeinwohl engagieren.
Seit September 2015 nimmt die Ruhrstadt an dem Förderprogramm „Engagierte Stadt“ teil, das die Rahmenbedingungen für Bürgerschaftliches Engagement verbessern, lokale Engagement-Struktur stärken und Schwerte auf den Weg zu einer Bürgerkommune bringen soll: Die Verwaltung wird quasi reformiert, sie öffnet sich, rückt näher an die Bürgerinnen und Bürger. „Wir gehen zum Bürger“, so Stadtwerkechef Michael Grüll.
Den Weg hin zur Bürgerkommune hat eine Gruppe von Beteiligten aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Bürgerschaft unter Beteiligung der Stiftung Mitarbeit und begleitet von Anke Skupin, Marion Stock und Jochen Born entwickelt. Auf der mittlerweile siebten Vernetzungskonferenz, die am Mittwoch in der Rohrmeisterei stattfand, wurde den anwesenden Interessierten, Engagierten, Gruppen und Initiativen, das Konzept, bestehend aus sechs Eckpunkten, das den Weg zur Bürgerkommune ebnen soll, vorgestellt. Zu jedem Eckpunkt gab es einen Stand, an dem informiert wurde und diskutiert wurde.
Mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger
Es geht um mehr lokale Demokratie, eine stärkere Information über wichtige Themen der Stadt und um mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger. Und: „Es soll auf Augenhöhe diskutiert werden“, merkte Anke Skupin, den die Vernetzungskonferenz moderierte, an. So sollen in Stadtteilkonferenzen zukünftig Themen und Entwicklungen des Stadtteils gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern diskutiert und vielleicht auch das eine oder andere gemeinsam umgesetzt werden.
Eine Internetseite, über die jeder auf alle Themenbereiche zugreifen kann, soll eingerichtet werden, auf der Ideen und Anregungen zur Entwicklung Schwertes, Meinungen und Vorschläge zu der von der Verwaltung veröffentlichten Vorhabenliste, die zukünftige Bebauungspläne oder soziale Projekte vorstellt, von den Bürgerinnen und Bürgern eingebracht werden können.

Sabine Reetz, in der Verwaltung für Schule und Sport zuständig, und Lars Kessebrock, Volksbankchef, stellten den Schülerhaushalt vor.
Als wichtiges Pilotprojekt wurde der Schülerhaushalt vorgestellt, in dem sich Kinder und Jugendliche beteiligen. Für den Schülerhaushalt haben viele Sponsoren Geld bereitgestellt, das den Schulen zur Verfügung gestellt wird. Die Kinder reichen Vorschläge ein. Nach der Entscheidung durch ein Gremium erfolgt die Umsetzung. Das Pilotprojekt startet in der Grundschule Villigst mit 500 Euro Fördergeld.
30.000 Euro Fördergeld für 2018/2019
Auf den Weg gebracht hat die Entwicklungsgruppe bislang die Homepage www.schwerengagierte.de, die Informationen rund um das Bürgerengagement enthält und das Forum SCHWERengagierTE, das jeden Samstag von 11 bis 13 Uhr in der Museumshalle bis Dezember 2017 den persönlichen Kontakt fördert und Engagierten die Plattform bietet, sich mit ihren Projekten vorzustellen. „Das Forum hat sich zu einem Knotenpunkt im Museum entwickelt“, so Anke Skupin.
Fünf Stiftungen, ein Unternehmen und die Bundesregierung investieren zunächst für drei Jahre gemeinsam mehr als eine Million Euro pro Jahr, um die Weiterentwicklung von Engagementstrukturen in Städten und Gemeinden zu stärken. „30.000 Euro Fördergeld erhalten wir in 2018/19“, gab Anke Skupin bekannt.