
So langsam aber sicher trennt sich in der Volleyball-Oberliga der Frauen die Spreu vom Weizen. Die Liga ist scheinbar auf dem Weg, eine Zwei-Klassen-Gesellschaft zu werden. Die da oben, das sind Sande, Hörde, VoR Paderborn und Hennen, ihr da unten seid Borken, Bochum, GW Paderborn, Münster, Hörde 2 – und leider auch der VV Schwerte. Sechsmal ist der VVS ans Netz gegangen, nur zweimal hat er gewonnen – das ist zu wenig, um das Saisonziel zu erreichen. Nein, der Aufsteiger wird den Klassenerhalt nach Laghe der Dinge nicht frühzeitig schaffen, sondern bis zum letzten Spieltag darin verwickelt sein. Wenn die Mannschaft am Ende in der Liga bleibt, ist das egal.
Gott sei Dank, wir sind noch nicht so weit. Vielleicht ist doch viel schwieriger als erwartet, eine Klasse höher zu spielen. Zudem kommt eine schlechte Vorbereitung dazu, wie es Trainer Knut Powilleit immer wieder mal betont. Und: In der Mannschaft gibt es neue Gesichter, und Neulinge wollen erst einmal integriert werden. Spielerische Abläufe sind gerade im Volleyball sehr filigran, so dass die Integration hier vielleicht länger dauert als in anderen Sportarten. Ich bin ziemlich sicher, dass weitaus mehr Potenzial in der Mannschaft schlummert als es der momentane Tabellenstand vermuten lässt – es muss nur noch weiter herausgekitzelt werden.
Kommt Zeit, kommen Siege? Zum Beispiel am 1. November in Münster? Dieses Spiel ist ein Kellerduell mit dem Unterschied, dass die Nachwuchsmannschaft VCO nicht absteigen kann, die Punkte aber trotzdem in die Wertung fließen. Das mag gut sein für die Nachwuchsförderung im Münsteraner Projekt, ist aber schlecht für die Konkurrenz. Dass man nicht automatisch gegen das junge VCO-Team gewinnt, beweist die 0:3-Niederlage des RC Borken-Hoxfeld 2 in Münster. Der RC hatte sich davor 3:2 gegen Schwerte durchgesetzt – ein schlechtes Omen? Ja, wenn Schwerte verliert. Gewinnt der VVS, ist das ein gute Zeichen. Aber noch kein Ruhekissen.