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Schwerter Frauen sind entsetzt über zwei neue männliche Straßennamen

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Schwerte. Die Arbeitsgemeinschaft Schwerter Frauengruppen ist entsetzt darüber, dass zwei neue Straßen nicht den Namen engagierter Schwerter Frauen erhalten sollen, sondern künftig in Ergste „Am Wietlohbach“ und in Wandhofen „Hermann-von-Wanthof-Straße“ heißen sollen. Das geht aus einer Stellungnahme der AG Schwerter Frauengruppen hervor, die von ihrer Sprecherin Gudrun Körber unterzeichnet ist. Ihre AG hatte angeregt, die Straßen „Cilli-Kranfeld-Straße“ (in Ergste) und „Sophie-Ludwig-Straße“ (in Wandhofen) zu nennen. Titel ihres Schreibens: „Eine Schelmin, die Böses dabei denkt!“

Ehrung für Cilli Kranefeld und Sophie Ludwig

Bereits 2016 hat die Arbeitsgemeinschaft Schwerter Frauengruppen einen Antrag an den Bürgermeister der Stadt gestellt, mit der Bitte, die sozialpolitische Cilli Kranefeld durch eine Straßenbenennung evtl. in Schwerte-Ergste, in dem Stadtteil, wo Cilli Kranefeld mehrere Jahrzehnte gelebt hat, zu ehren. Cilli Kranefeld wäre im September 2017 90 Jahre alt geworden. In der öffentlichen Vorlage zum Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Umwelt (AISU), der am 21. November zusammenkommt, steht, dass der Ältestenrat sich für die Straßenbenennung gegen Cilli Kranefeld entschieden hat und die Straße nun auf Vorschlag des Erschließung- und Bauträgers „Am Wietlohbach“ heißen soll. „Das überparteiliche Bündnis ist entsetzt, dass diese bedeutende Chance einfach vergeben wird“, sagt Gudrun Körber und verweist auf die Stadtmedaille, die CilliKranefeld 2001 erhalten hat. Diese zweithöchste Auszeichnung der Stadt erhalten Personen, die sich im Dienst am Gemeinwesen besonders verdient gemacht haben.

„Bewusste Verhinderungsstrategie“

„Damit aber nicht genug, so mussten wir in einer weiteren Beschlussvorlage des AISU zur Straßenbenennung in Schwerte-Wandhofen feststellen, dass statt der Straßenbenennung Sophie-Ludwig-Straße nunmehr Hermann-von-Wanthof-Straße heißen soll. Das setzt dem Ganzen ja wohl die Krone auf!“, echauffiert sich Gudrun Körber. Sie geht von einer „bewussten Verhinderungsstrategie“ aus. Bereits seit 1996 arbeite der Arbeitskreis Schwerter Frauengeschichte(n) daran, die verborgenen wirkenden Frauen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu stellen. Nach einer Zählung haben wir in Schwerte ca. 430 Straßen, davon sind 84 Straßen mit Männernamen und 10 Straßen mit Frauennamen benannt. „Von Gleichstellung keine Spur§“, stellt Gudrun Körber fest. „Wir, die Frauen der Arbeitsgemeinschaft Schwerter Frauengruppen“ appellieren dringend an die Schwerter Ratsmitglieder, diese Chance, hier zwei weitere Frauen in der Geschichte der Stadt Schwerte mit einer Straßenbenennung zu ehren, nicht zu vertun“.


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