Man wird alt wie ein Haus und lernt trotzdem nicht aus. Jedenfalls habe ich dem Spruch „Jeder kehre vor seiner eigenen Tür“ bis zum Freitag die Bedeutung zugedacht, selbstkritisch zu sein und sich um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Die Praxis sah anders. Denn als ein Zeitgenosse aus der Eintrachtstraße morgens um kurz nach zehn aus seinem Haus trat, sah er sich unvermittelt mit einer leeren Zigarettenschachtel konfrontiert, die mitten auf dem Bürgersteig vor seiner Haustür lag. Fünf, sechs zielgerichtete Tritte gegen die Pappe, und schwupps war der Unrat aufs städtische Nachbargrundstück verfrachtet worden. Jeder kehre vor seiner eigenen Tür – so also ist das gemeint. Sollen doch die von der Stadt den Schmonz abholen, wofür zahle ich denn Steuern? Ach, das Leben kann so einfach sein. Mal gucken, was unser Blockwart macht, wenn ich ihm mal ne Tüte vor die Garage kicke. Ich fürchte allerdings, dass in diesem Fall alles zum Bumerang wird. Sogar Papier.