
Im FBG setzt man auf Beschulungsvereinbarungen.
Schwerte. Einen Tag vor der Sitzung des Ausschusses für Schule und Sport am Mittwoch (22. Juni, 17 Uhr Großer Sitzungssaal Rathaus, Rathausstraße 31)) melden sich die Schulpflegschaften der beiden Gymnasien zu Wort. Sie treibt die Sorge um, dass die Stadt Schwerte auf eine Beschulungsvereinbarung mit Dortmund verzichten könnte und stattdessen mit höheren Schülerzahlen auch durch Zuzug rechnet. Mit der notwendigen Fortschreibung des Schulentwicklungsplans soll dann die dauerhafte Dreizügigkeit des Friedrich-Bährens-Gymnasiums gesichert werden. Der Verzicht auf eine Beschulungsvereinbarung ist ein Szenario, das in der Sitzungsvorlage beschrieben ist.
Nun haben Carsten Müller und Markus Steube für die Schulpflegschaften des FBG und RTG einen offenen Brief an die Mitglieder des Scjulausschusses verfasst. Darin heißt es:
Eltern sind aufgebracht
„Zunächst erfreut haben wir zur Kenntnis genommen, dass die Verwaltung der Stadt Schwerte Verhandlungen mit den umliegenden Kommunen aufgenommen hat, um die auswärtigen Schülerinnen und Schüler in die Berechnungsgrundlage für die Festlegung der Zügigkeit der Gymnasien mit aufnehmen zu können. Leider mussten wir den Medien entnehmen, dass zumindest die Dortmunder Seite den Wunsch geäußert hat, auch die Gesamtschule mit in eine Beschulungsvereinbarung einzuschließen, woraufhin die Verwaltung eine Beschlussvorlage (IX/0406) für die Schulausschusssitzung am 22.06.2016 erstellte, die vom Abschluss einer solch weitreichenden Vereinbarung abrät („Szenario 3“).
In dem gleichen Papier wird ebenfalls der Abschluss einer Beschulungsvereinbarung nur für die Gymnasien negativ beurteilt („Szenario 2“), da die Zügigkeit des FBG für das Schuljahr 2017/18 zweizügig sei. Darüber hinaus wird ein erstes Szenario dargestellt, in dem von einem Anstieg der Schwerter Schüler durch Zuzug ausgegangen wird, mit Hilfe dessen man einen Antrag auf Zügigkeitserhöhung für das FBG bei der Bezirksregierung stellen möchte. Wir als Eltern der Schwerter Gymnasien sind über diese letzten Entwicklungen zunächst sehr überrascht gewesen, inzwischen aber aufgebracht.
Zum Wort stehen
Es ist noch nicht lange her, dass wir alle – Schwerter Ratsvertreter und Eltern – nach vielen Streitgesprächen und einem gemeinsamen Besuch bei der Bezirksregierung, im Übrigen auch auf deren Zuraten, als Lösung zum Erhalt möglichst leistungsfähiger Gymnasien in Schwerte den Abschluss von Beschulungsvereinbarungen mit den Nachbarkommunen gefunden haben. Daraufhin beauftragte der Rat die Verwaltung auch mit der Aufnahme von Verhandlungen zu ebensolchen Vereinbarungen. Nun scheint sich die Lage so darzustellen, als würden diese Vereinbarungen doch nicht mehr angestrebt. Das bestürzt uns.
An dieser Stelle betonen wir noch einmal, dass es die klare Aussage der Bezirksregierung gibt, mit einer Beschulungsvereinbarung könne sofort die Zügigkeit der Gymnasien für das Schuljahr 2017/18 neu festgelegt werden, da sich damit die Berechnungsgrundlage ändere. Wir bitten Sie, zu Ihrem Wort zu stehen und die Beschulungsvereinbarungen für die Gymnasien zu verhandeln, auch wenn dies mit den Verhandlungspartnern schwierig sein könnte.
Genügend Kapazitäten
Selbst wenn sich die Schülerzahlen in Schwerte selbst noch erhöhen würden, bieten die Schwerter Gymnasien immer noch genügend Kapazität zur Aufnahme der eigenen und auswärtigen Schüler. Wir erinnern daran, dass bis vor kurzem beide Gymnasien jeweils vier Züge hatten! Durch die unglückliche Festlegung im letzten Jahr werden die Schulanfänger des nächsten Schuljahres 2016/17 in insgesamt 6 Klassen mit jeweils über 30 Schülern sitzen. Mit einer damals schon geschlossenen Beschulungsvereinbarung hätte man mit derselben Anzahl von Schülern 7 oder gar 8 reguläre Klassen mit einer unterrichtsfördernden kleineren Größe bieten können.
Das Interesse der Stadt Schwerte muss es sein, den interessierten Schülerinnen und Schülern möglichst leistungsfähige Gymnasien anzubieten, an denen alle ein Angebot vorfinden, das ihren persönlichen Fähigkeiten möglichst entgegenkommt. Dies ist vor allem durch eine größere Zügigkeit der Gymnasien zu erreichen. Darüber hinaus haben Eltern aus Dortmund Holzen wie in der Vergangenheit in Vertrauen auf die Schwerter Politik ihre Kinder weiterhin an den Schwerter Gymnasien angemeldet. Dadurch wartet nun eine große Anzahl an Geschwisterkindern, ebenfalls nach Schwerte zur Schule gehen zu können. Es wäre eine Zumutung, wegen einer fehlenden Beschulungsvereinbarung mit Dortmund nun ein zweites Gymnasium in Dortmund auswählen zu müssen!
Deshalb erwarten wir uns von Ihnen:
- Halten Sie Ihr Wort!
- Schließen Sie erfolgreich Beschulungsvereinbarungen für die Gymnasien ab!
- Erhöhen Sie anschließend unverzüglich die Zügigkeit der Gymnasien – vor dem Beginn der nächsten Anmelderunde!“
Beschulungsvereinbarungen weiter angestrebt – Oder ginge es auch ohne?