
Schwerterheide. Langeweile? Das muss für Bernd Engelhard ein Fremdwort sein. Der Mann hat viel gemacht in seinem Leben. Er war Lehrer, er war Leistungssportler und ist heute noch sportlich, er ist Politiker, Schütze, bekennender Nachbar. Und – das können nicht viele von sich sagen – er war auch schon König. Schützenkönig. Als Bernd I. regierte er gemeinsam mit seiner Frau Karin II. das Reich der Bürgerschützen Schwerterheide. 2008 holte er am Schützenheim an der Heidestraße den Vogel von der Stange. Genau dorthin zieht es ihn am Sonntag. Denn Bernd Engelhardt feiert dort seinen 70. Geburtstag. Er wird viele Hände schütteln müssen.
Dass er seinen Ehrentag gemeinsam mit seiner Frau, seiner Tochter und seinen drei Enkelkindern im Schützenheim feiern wird, kommt nicht von ungefähr. Er ist Mitglied im BSV, arbeitet im Vorstand als Medienattachée. „Ich fühle mich hier sehr wohl“, sagt Bernd Engelhardt, dem seine 70 Lenze niemand ansehen wird. Auch das kommt nicht von ungefähr. Denn er treibt noch Sport. Und wie!
40 bis 50km Laufen pro Woche
Bernd Engelhardt kommt aus der Leichtathletik. Im Trikot des OSC Thier war er Deutscher Jugendmeister im Waldlauf über 1500 m, erreichte auf der Bahn über diese Distanz zweimal die deutsche Vizemeisterschaft, wurde 1971 Deutscher Hochschulmeister. Seine Leidenschaft fürs Laufen hat er sich bewahrt. „Ich laufe heute noch 40 bis 50 Kilometer pro Woche“, erzählt er. Und wenn er mal keine Lust zum Laufen hat, dann setzt er sich auf sein noch neues Rennrad und fährt mal eben zum Schälk hinauf. Das schmucke Gefährt hat ihm seine Frau geschenkt – zum 69. Geburtstag.
Als Lehrer hat er von 1981 bis 2012 am Ruhrtalgymnasium Deutsch und Sport unterrichtet. „Ich glaube, dass ich einen guten Zugang zu meinen Schülern hatte“, sagt der gelernte Schlosser, der sein Abitur über den zweiten Bildungsweg gemacht hat und dann Lehramt studiert hat. Fordern und fördern war die Maxime, nach der er seinen Unterricht gestaltet hat. „Ich habe mich nie verbiegen lassen und diesen Beruf sehr gerne ausgeübt“, unterstreicht er. Seine Referendarzeit hat er übrigens am Friedrich-Bährens-Gymnasium absolviert.
Sozialdemokrat aus Überzeugung
Bernd Engelhardt ist Sozialdemokrat aus Überzeugung. 40 Jahre gehört er schon der SPD an, trat 1976 in den Ortsverband Nord ein, leistet dort seit 1982 Vorstandsarbeit und ist seit sechs Jahren Vorsitzender. Er war nie Ratsmitglied, gehört aber dem Kreistag in Unna an. Er ist dort kulturpolitischer Sprecher der Kreistagsfraktion, gehört den Ausschüssen Bildung und Kultur sowie Feuerwehr, Sicherheit und Ordnung an und ist zudem seit 2014 Vorsitzender im Polizeibeirat. In Schwerte gehört die Verkehrspolitik zu seinen Steckenpferden. Er hat sich – am Ende mit Erfolg – immer für den Bau der K20 „Am Eckey“ eingesetzt und engagiert sich nun mit dem Schwerpunkt Umbau B236.
Das ist noch nicht alles. Denn Bernd Engelhardt engagiert sich im Schicht 16 nachbarschaftlich. Das ist ihm wichtig und das „funktioniert gut“, wie er sagt, weil sich alleine durch sein vielfältiges Engagement Schichtwesen, Schützen und Politik gut miteinander und mit anderen Einrichtungen im Norden der Stadt verzahnen. Zweimal war er Schichtmeister, einmal seine Frau Schichtmeisterin – so häufig wie Bernd und Karin Engelhardt hat noch niemand im Heideschicht Verantwortung übernommen.
Immer noch nicht fertig: Denn Bernd Engelhardt ist ein Familienmensch, muss einen großen Garten in Schuss halten, liest gerne historische Werke und sehr ausgiebig die „ZEIT“. Er fährt gerne Ski und unternimmt Fernreisen mit seiner Frau Karin. Erst in diesem Jahr waren die beiden mit dem Wohnmobil in Neuseeland unterwegs. Ja, manchmal müssen Sport, SPD, Schicht und Schützen eben auch mal warten.