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Welttheater der Straße: In Schwerte war die Sau los

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Zwei aus der Schweinebande des Blaumeier Ateliers.

Schwerte. Harald Lützel war begeistert. „In Schwerte ist ja die Sau los“, meinte der Gelsenkirchener auf dem Wuckenhof im Übergang einer poetischen Vorführung der belgischen Compagnie Du Mirador zur schrillen Performance des Niederländers Bram Graafland mit seinem einzigartigen Küchen-Orgel-Schlagzeug-Set und dem nervigen Dauerpfeifton eines kochenenden Wasserkessels. Was Harald Lützel da noch nicht wusste: Nur ein paar Meter entfernt auf dem Markt würde bald tatsächlich die Sau los sein. Eine? Etliche sogar!

Blickwinkel-Mitarbeiterin Nadine Przystow hat sich fünf Vorführungen genauer angesehen. Ihre Beiträge sind in diesem Beitrag eingeblockt und separat anklickbar. Sie dürfen ruhig als Empfehlung und Leitfaden für den Samstagabend verstanden werden. Ein Video ist online (siehe unten).

Vorsicht – freilaufende Schweine erobern den Marktplatz

Volksfest mit Ringelschwänzchen

Das Blaumeier Atelier aus Bremen hatte seine Schweinebande ins Rennen geschickt – gleich am Anfang und noch einmal nach Bram Graaflands sauigem Kampf mit Eiern und Schmalz, Butter und Salz. Die Schweinebande inszenierte vor der St. Viktorkirche ein Volksfest und bot einen verspielten Reigen um Liebe, Vergänglichkeit und Neubeginn. Nebenan beim Theater Cia La Tal ging derweil so ziemlich alles schief bei der Aufführung eines Stückes, das vor 150 Jahren Premiere gefeiert hatte. Aber so sollte es ja auch sein, damit Zuschauerinnen und Zuschauer auf ihre Kosten kamen.

Spektakulär ging's zu beim Theater Gajes.

Spektakulär ging’s zu beim Theater Gajes.

Großbaustelle Rohrmeisterei: Imposante Platzinszenierung im Landschaftspark

Ruhiger und besinnlicher

Ja, auf ihre Kosten kamen die Besucher, auch wenn sich das Welttheater der Straße in diesem Jahr scheinbar ruhiger und besinnlicher präsentierte als zuletzt. Die Produktion des Theatre Fragile und seine Collage über Flucht und Exil trug dazu bei, machte ebenso nachdenklich wie die Bombenfrau des Schwerter Theaters am Fluss. Das Folkwang Tanzstudio sorgte im Skulpturengarten der Rohrmeisterei für eine spannungsreiche Begegnung von Kunstformen in poetischer Umgebung.

Flüchtlinge machen Theater: Ein Stück Realität inmitten der fiktiven Unterhaltung

Tanzschule Max Greger

Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Menschen trotz sommerlichster Temperaturen draußen die Halle 3 der Rohrmeisterei besuchen. Dort halten Chris Kramer und Friends Hof, musikalisch unter die Haut gehend wie beim Klassiker „Don’t make my brown eyes blue“ (Crystal Gayle), abwechselnd mit der Tanzschule Max Greger, präsentiert vom Comedy-Duo Diagonal.

Dr. Christine Mast (re.) und Heike Pohl eröffneten das Welttheater.

Dr. Christine Mast (re.) und Heike Pohl eröffneten das Welttheater.

Spekatulär und opulent

Spektakulär und opulent der Abschluss mit dem Theater Gajes, das aus dem Landschaftspark eine skurrile Baustelle machte und mitten im und um das Publikum herum eine profitable Bausünde hochziehen wollte in diesem satirischen Open-Air-Spektakel mit irrer Live-Musik. Das geht heute Abend noch einmal über die Bühne – wie alles andere auch. Erfahrungsgemäß lockt der Samstag noch mehr Zuschauer an. Der Freitag war nach der Eröffnung durch Dr. Christine Mast, Chefin im Kultur- und Weiterbildungsbetrieb der Stadt Schwerte, und durch Heike Pohl schon gut besucht, aber der befürchtete Super-Andrang angesichts des Hochsommers blieb aus. „Lassen Sie sich von der außergewöhnlichen Atmosphäre verzaubern“, empfahl die Leiterin des KuWeBe-Kulturbüros und Organisatorin des Welttheaters. Diese Empfehlung ist heute genauso aktuell wie gestern.

Klamauk in guter alter Manier: Cia La Tal und die unglaubliche Box

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Welttheater-Impressionen

Video: Ein paar bewegte Eindrücke

Der Zeitplan (von links oben nach rechts unten):

welttheater-2016

  • Theater Gajes, 23.15 Uhr Landschaftspark Rohrmeisterei
  • Theater am Fluss, 19.15 und 21 Uhr Garage Bährenshaus
  • Bram Graafland, 20.30 und 22.35 Uhr Wuckenhof
  • Blaumeier-Atelier, 19.30 und 21.30 Uhr Markt
  • Cia La Tal, 20.30 und 22.20 Uhr Markt
  • Laitrum Teatre/Toti Toronell, 20 Uhr Wiese Lärmschutzwand Ruhrstraße, Dauerbespielung bis 23 Uhr
  • Dio Diagonal, 20 und 21.35 Uhr Halle 3 Rohrmeisterei
  • La Trocola Circus, 20 und 21.45 Uhr Wiese an der Budohalle
  • Mitmachaktion Kunst mal anders, 19.30 Uhr Bolzplatz Ruhrstraße, Daueraktion bis 21 Uhr
  • Theater Fragile, 21.15 Uhr Spielplatz Ruhrstraße
  • Arlecchinas Koffertheater, 19, 20.15, 21.15 und 22 Uhr Zwischenraum Ateliers, Markt
  • Compagnie du Mirador, 19.45 und 22 Uhr Wuckenhof
  • Tamalan Theater, 18.30 Uhr Kleiner Markt
  • Chris Kramer, 20.50 und 22.25 Uhr Halle 3 Rohrmeisterei
  • Folkwang Tanzstudio, 21 und 22 Uhr Skulpturengarten Landschaftspark Rohrmeisterei

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