
Das THW sprang spontan für die ausgefallene Feuerwehrübung ein und zeigte eine Menschenrettung auf dem Einsatzgerüstsystem. Fotos: Nadine Przystow
Schwerte. Mit dem Wetter wurde es zwar besser – sogar die Sonne ließ sich blicken –, doch der große Besucherandrang blieb auch am Nachmittag aus. Zu allem Überfluss sagte die Feuerwehr kurzfristig noch die große Einsatzübung auf dem Marktplatz ab. Für Cheforganisator Andreas Pollak war das allerdings weniger ein Problem, als DLRGler ist er schnelles Umdenken gewohnt: „Das ist nichts anderes als leben in der Lage. Ich habe eine Situation und muss darauf reagieren.“
Und das tat er, mithilfe des Technischen Hilfswerks. Das sprang nämlich kurzerhand und zeigte auf dem Wuckenhof vor kleinem Publikum eine Vertikalrettung an einem Einsatzgerüstsystem in etwa fünf Metern Höhe. Dafür kletterten zwei Rettungskräfte mit entsprechender Ausrüstung nach oben, um dann über eine Art Flaschenzug einen Schleifkorb hochzuziehen. Eine Führungsleine gewährleistet im Ernstfall das sichere Herunterlassen des Patienten.
„Wenn Menschen in Not sind, seid ihr da“

Landrat Michael Makiolla und Andreas Pollak von der DLRG (v.l.) taufen das Rettungsboot „Ruhrpöttchen“.
Unter den Zuschauern zückte auch Landrat Michael Makiolla das Smartphone für ein paar Bilder. Der Chef der Polizei im Kreis Unna war der Bitte der DLRG Schwerte gefolgt, ihr neues Schlauchboot offiziell zu taufen. Weil das große Rettungsboot „Ruhrpott“ heißt, soll der kleine Bruder den Namen „Ruhrpöttchen“ tragen. Vor der Amtshandlung erinnerte Michael Makiolla aber noch daran, was die unterschiedlichen Rettungs- und Sicherheitsdienste miteinander verbindet: „Egal, welche Farbe eure Uniform hat, wenn Menschen in Not sind, seid ihr da.“ Er rechnet damit, dass der Bevölkerungsschutz in Zukunft aufgrund der Zunahme von Extremwetterereignisse und Terrorakten bzw. anderen Gewalttaten ein größeres Thema sein wird und versichert: „Wir sind gut vorbereitet.“
Doch nicht nur das THW und die DLRG hatten ihre Bühne. Schließlich ist der Blaulichttag mit dem Motto „Gemeinsam aktiv“ überschrieben. Feuerwehr, Polizei, Notfallseelsorge, Malteser und das Deutsche Rote Kreuz waren ebenfalls mit Fahrzeugen, Infomaterial und Spielangeboten vertreten. Auch die Vernetzung innerhalb der einzelnen Organisationen funktionierte. So unterstützte das THW Dortmund die Ortsgruppe Schwerte-Unna und rückte unter anderem mit einem 24 Tonnen schweren Radlader an, der als Bergungs- und Räumungsfahrzeug eingesetzt wird.
Gemeinsam aktiv – gemeinsam im Einsatz
Andreas Pollak richtet seinen persönlichen Dank an jeden einzelnen Helfer: „Ich weiß, dass die Motivation durch den Regen zwischendurch im Keller war“, sagt er kurz vor Veranstaltungsende. Dennoch habe man den Tag genutzt, um Kontakte zu knüpfen und ins Gespräch zu kommen. Genau das, so Michael Makiolla, sei das Ziel einer solchen Veranstaltung: „Es ist ganz gut, wenn sich die Organisationen auch einmal außerhalb ihres Dienstes treffen und sich vor allem kennenlernen. Denn im Einsatz muss das Miteinander funktionieren.“ Auch das wurde – wenn auch außerhalb des offiziellen Programms – am Sonntag demonstriert. Am DRK-Kinderhort kam es nämlich zu zwei Pumpeneinsätzen, weil dort das Wasser durch den Starkregen bis knapp unter die Fensterkante gestanden hatte.