Schwerte. Nein, den Untergang des Abendlandes hat die Gesamtschule Gänsewinkel weiß Gott nicht heraufbeschworen. Zeitgenossen hatten genau das befürchtet, als die Schule 1991 in Schwerte an den Start ging. 25 Jahre später ist sie die beliebteste Schule in der Ruhrstadt – klar, dass das bei den Feierlichkeiten zum Jubiläum am Freitag herausgestrichen wurde.
Maria Büse-Dallmann.
Heinrich Böckelühr
Fleißige Schülerinnen und Schüler, hoch motivierte Lehrerinnen und Lehrer, eine ständige Entwicklung – das mache die Gesamtschule Gänsewinkel aus, befanden die Moderatoren Anne und Matthias Nentwig. Nicht nur sie freuten sich, als Heinrich Böckelühr verkündete, dass bis zum Ende des Jahres ein Schlussstrich gezogen werde unter das leidige Container-Thema. „Der Schulcontainer ist dann aufgestellt und bezugsfertig“, erklärte der Bürgermeister, als er die Glückwünsche von Rat und Verwaltung überbrachte und die neun Millionen Euro, die die Stadt in die Sanierung des Gebäudes gesteckt hat, als Geschenk an die Schule wertete.
Schulleiter unter sich: der aktuelle Jürgen Priggemeier (l.) und der ehemalige Klaus Kruzinski-Irle.
Feste Größe
Heinrich Böckelühr führte die Liste der Ehrengäste an. Neben ihm saßen Maria Büse-Dallmann als Vertreterin der Bezirksregierung, der ehemalige Schulleiter Klaus Kruzinski-Irle, die Vorsitzende der Stadtschulpflegschaft Claudia Belemann-Hülsmeyer und der ehemalige Schulpflegschaftsvorsitzende Norbert Szepan. Für den musikalischen Part sorgten der Schulchor „dacapo“ unter der Leitung von Frank Clemens, das Duo „AnKa & Judith“ unter der Leitung von Astrid Hoffmann, die Schulband „Black’N’White“ unter der Leitung von Wolfgang Surrey sowie der Lehrerchor.
Maria Büse-Dallmann strich heraus, dass die Gesamtschule „eine feste Größe in der Schwerter Bildungslandschaft geworden ist“. 1991 habe niemand damit gerechnet, dass „die Schule einmal so stark nachgefragt“ werde. Hier gelinge ganzheitliche Bildung, „weil der Mensch im Mittelpunkt steht“. In dasselbe Horn stieß Klaus Kruzinski-Irle, der 20 Jahre lang diese Schule leitete. „Das Geheimnis des Erfolgs sind die hier arbeitenden Menschen“, sagte er in einer sehr launigen Rede, in der er Visionen einer modernen Schule mit Anekdötchen mischte.
Transformationsprozess
Zwei Beispiele für gelungene Integration: Mariam und Benni.
Anne und Matthias Nentwig moderierten die Feierstunde.
Der aktuelle Schulleiter Jürgen Priggemeier bemerkte, dass Schule in einem Transformationsprozess stehe. In diesem Wandlungsprozess müsse man sich auf die Stärken der Schulform besinnen, auf deren tragende Säulen (Schüler und Eltern gehörten unbedingt dazu!) und die Herausforderungen als Chance betrachten. Lebendige Beispiel für den Bereich der Inklusion waren Benni und Mariam aus Rumänien und aus Afghanistan, die noch nicht lange in Deutschland sind, aber schon in gutem Deutsch über ihre Ziele berichteten.
Mit einer Talkrunde von Ehemaligen ging die Feierstunde zuende. Kein Kessel Buntes, aber ebenso unterhaltsam. Diese Schule lebt. Wie auch das Abendland.
Das Duo AnKa & Judith
Die Schulband Black’N’White