
Psychologie war eines von insgesamt 17 Gesprächsangeboten auf der Berufsinformation in der Sparkassen-Filiale. Text und Fotos: Nadine Przystow
Schwerte. Schule und was dann? Wenn der Abschluss nur noch ein, zwei Jahre entfernt ist, stellt sich die Frage nach der beruflichen Zukunft immer dringender. Dicke Wälzer mit seitenlangen Listen über Studiengänge und Ausbildungsberufe überfordern dann zunächst als dass sie helfen. Bei der Berufsinformation des Rotary Clubs Schwerte haben die Oberstufenschülerinnen und -schüler der beiden Gymnasien und der Gesamtschule hingegen die Möglichkeit mit Berufspraktikern ins Gespräch zu kommen. Gut 200 Jugendliche nahmen dieses Angebot am Dienstagabend in den Räumlichkeiten der Sparkasse wahr.
Zur Auswahl standen insgesamt 17 Gesprächspartner aus ebenso vielen Berufsfeldern. Überwiegend berichteten die Rotarier selbst von ihren beruflichen Erfahrungen. So stellte Michael Grüll, Geschäftsführer der Stadtwerke, den Bereich der Energiewirtschaft vor, Dr. Konrad Koch war der Experte für Zahnmedizin und Hans-Werner Spieker, Leiter der Apotheke im Marienkrankenhaus, deckte den Bereich der Pharmazie ab. Aber auch Jura, Pädagogik, Handwerk und das Bankwesen standen auf dem Programm. Und sogar Bürgermeister Heinrich Böckelühr nahm sich am Abend noch die Zeit und gab einen Überblick über die Aufgaben im Verwaltungsapparat der Stadt. „Ziel ist es, dass die Jugendlichen mit Führungskräften berufskundliche Gespräche führen und etwas über die Anforderungen und Chancen in den einzelnen Berufen erfahren“, erklärt Michael Reuper, Beauftragter für den Berufsdienst, das Format der Informationsveranstaltung.

Rund 200 Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit mit den Fachleuten ins Gespräch zu kommen.
Spitzenreiter mit 41 Anmeldungen waren die Gesprächsrunden zum Lehramt für die Sekundarstufen I und II. „Ich war überrascht, dass so viele kamen und durchaus auch schon konkrete Fragen hatten“, sagt Joseph Bender, Studiendirektor a.D. „Wir erklären hier nicht das Procedere des Studiums, sondern geben Einblicke in den realen Berufsalltag“, hebt er noch einmal die Besonderheit der von den Rotariern mittlerweile im zwölften Jahr organisierten Berufsinformation hervor.
Früh übt sich
Psychologie, Ingenieurswissenschaften und Marketing erfuhren ebenfalls einen großen Andrang. Kontinuierlich gefragt ist noch immer der Bereich der Journalistik. Dr. Wolfram Kiwit, Chefredakteur der Ruhr Nachrichten Dortmund, sprach aus 25 Jahren Berufserfahrung und machte deutlich, dass die Tage als Journalist lang werden können. Dennoch fühlt sich die 15-jährige Zahra auch nach dem Gespräch in ihrem Vorhaben bestärkt – wie es weitergehen soll, weiß sie schon ganz genau: „Im Sommer mache ich erstmal ein sechswöchiges Praktikum bei der Zeitung, nach dem Abitur gehe ich für ein Jahr nach Tschad in die Entwicklungshilfe und dann möchte ich in Dortmund Journalistik mit Jura als Nebenfach studieren.“
Antonia lässt sich die Wahl des Studiums noch offen, bisher ist Sozialwissenschaften aber ihr Favorit. Sie hatte sich noch für ein Gespräch zur Betriebswirtschaftslehre eingetragen, aber „das war nichts, zu viel Mathe“, lacht die 16-Jährige. Erste journalistische Erfahrungen macht sie bereits an ihrer Schule, dem RTG. Dort ist sie seit zwei Jahren für die Schülerzeitung tätig. Auch später möchte sie Informationen aufbereiten und vermitteln: „Es ist ein wichtiger Teil der Demokratie, dass wir wissen, was wo gerade passiert und wir uns darüber eine eigene Meinung bilden können“, sagt die Schülerin. Im Sommer 2017 sind die beiden Mädchen fertig mit der Schule. Bis dahin können noch viele Pläne geschmiedet werden, doch ihre Fragen konnten sie auf der Berufsinformation erst einmal loswerden.