
Schwerte. Das passiert, wenn man mal einen Moment lang nicht auf eine Hand voll exzellenter Musiker aufpasst. Sie setzen sich zusammen, arrangieren wunderschöne Kompositionen, kombinieren sie mit Klassikern, dass es sich gewaschen hat. Wenn dann noch einer von ihnen ein weltweit bekannter Produzent ist und Tony Braunagel heißt, kommt ein Album dabei heraus, dass schon jetzt, knapp 14 Tage vor seiner Veröffentlichung am 21. Oktober, in meiner ewigen Bestenliste seinen Platz in den Top Ten hat. Es hat internationales Format und eine unglaubliche musikalische Intensität. Sein Name: Heart of Soul. Sein Interpret: Theo. Theo Spanke, der Souldoktor aus Schwerte.
Eine Verbeugung vor den Stones
13 Stücke finden sich auf dem Album, der Titelsong klammert sie ein: Heart of Soul als Opener mit mächtig prägnanten Gitarrenriffs als tiefe Verbeugung vor den Rolling Stones und am Ende als extended version. Dazwischen Kompositionen von Theo, die man von Soloauftritten des Soulmagiers bereits kennt, aber hier noch nie mit kompletter Band gehört hat. Das wird am 26. November der Fall sein, wenn Theo zur Releaseparty in die Rohrmeisterei ruft. Spätestens dann wird jeder hören, dass diese Worte hier eher Unter- und keinesfalls Übertreibung sind.
Authentisch und emotional
Die Lieder sind authentisch, emotional. Ihre Dramaturgie ist einmalig; sie entsteht, wenn Musiker wissen, was sie weglassen müssen. Kein Beat zu viel, keine unnötige Note, kein überflüssiger Akkord – stattdessen ein Bass und ein Schlagzeug, die die Musik auf den Punkt spielen. Gerade deshalb haben die Lieder Volumen. Emotionales Volumen. Wie bei „When I found you“. Oder bei „I feel your soul“. Oder bei „You do want it all“ – einfach nur zum Heulen schön.
Erinnerungen an Georgie Fame
Happy music gibt’s bei Josy, das Stück mit dieser herzerfrischenden, unbeschwert schönen Refrainlinie – mein Favorit. Coverversionen gefällig? Marc Bolan (T. Rex) wird im Musikerhimmel registrieren, wie man aus seiner einfach strukturierten Rocknummer namens „Get it on“ eine groovig-dreckige Soulversion machen kann. Stark auch die Ray Charles Nummer „I don’t need no doctor“ – mit einem Orgelpart, für den man scheinbar Georgie Fame eingeflogen hat. Herrlich, hier wie in allen anderen Liedern, ist der Background – kommen die Mädels eigentlich mit zur Releaseparty am 26. November? Würde ich gerne hören. Und sehen… .
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