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TaF: Erfolgreiche Premiere von „Die Mausefalle“

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Ein jeder hatte etwas zu verbergen. Auch Christopher Wren (Trstan Thietz) und Mrs. Boyle (Silke Auer): Mörder oder nächstes Opfer? Foto: Christel R. Radix

Schwerte. Ein Krimiklassiker, mysteriös und voller Spannung bis zur Auflösung – natürlich ganz zum Schluss – so kennen die Krimifans die Geschichten von Agatha Christie. Das Theater am Fluss (TaF) feierte am Freitag eine erfolgreiche Premiere vor vollem Haus mit dem Stück „Die Mausefalle“.

Zur Geschichte: Mollie Ralston (Sabrina Fehring) hat ein altes Haus geerbt,  das sie gemeinsamt mit Ehemann Giles (Marco Kuhnke)  als Pension „Monkswell Manor“ eröffnet. Nervös fiebern sie ihren ersten Gästen entgegen. Zu allem Überfluss schneit es heftig und die Straßen werden unpassierbar. Nach und nach treffen die Gäste ein: Christopher Wren (Tristan Thietz), ein junger, etwas sonderbarer Architekturstudent, die vom Betreten der Pension an rumnörgelnde, distinguierte Mrs. Boyle (Silke Auer), Major Metcalfe (Matthias Oberschelp), ein pensionierter Offizier, die kettenrauchende Miss Casewell (Nina Belligoi) und als unerwarteter Gast Mr. Pravicini (Andreas Sparla).

Mr. Paravicini (Andreas Sparla) ist keinem so ganz geheuer. Auch nicht den Gastgebern Mollie Ralston (Sabrina Fehring) und Giles Ralston (Marco Kuhnke). Foto: Christel R. Radix

Mr. Paravicini (Andreas Sparla) war keinem so ganz geheuer. Auch nicht den Gastgebern Mollie Ralston (Sabrina Fehring) und Giles Ralston (Marco Kuhnke). Foto: Christel R. Radix

Verraten wird nichts

Vor dem Eintreffen der Gäste kam im Radio die Nachricht, dass eine weibliche Leiche ganz in der Nähe der Pension gefunden wurde und der Täter flüchtig sei. Die Spur des Mörders führt in die Pension. Durch einen Telefonanruf erfährt Mollie, dass Sergeant Trotter (Julius Hardt) in der Pension ankommen wird. Auf Skiern erreicht er das eingeschneite Haus. Die Telefonleitung ist tot, Wasserleitungen eingefroren, Konserven bald aufgebraucht und der nächste Mord geschieht. Die Pension wurde zur Mausefalle. Jeder ist verdächtig, jeder könnte der nächste sein. In Frage kommen alle, selbst die jungen, unerfahrenen Pensionswirte. Verraten wird an dieser Stelle natürlich nichts…

Sergeant Trotter (Julius Hardt) befragt die Hotelgäste. Foto: Christel R. Radix

Sergeant Trotter (Julius Hardt). 2. v. rechts, befragte die Hotelgäste. Foto: Christel R. Radix

Bis der Mörder oder die Mörderin dingfest gemacht wurde, ging es auf der Bühne turbulent zu. Die Spannung  wurde von der ersten bis zur letzten Minute des 125 minütigen Stückes hoch gehalten und die Aufmerksamkeit des Publikums ließ nie nach. Die Zuschauer rätselten fieberhaft mit. Ein zusätzlicher Anreiz war das ausgelobte Gewinnspiel in der Pause. Jeder einzelne füllte einen Zettel mit „seinem“ Mörder aus. Doch war sich keiner sicher, ob er richtig lag. Das Ergebnis am Ende der Aufführung war entsprechend…

Begeisterndes Niveau

Der Theatertruppe unter der Regie von Alexander Lux  gelang es, eine pointierte Spannung aufzubauen und aufrechtzuerhalten und dass mit begeisternden Niveau. Jeder einzelne der acht
Darsteller brillierte in seiner Rolle. Originell und überzeugend machten die Akteure das Stück zu einem abwechslungsreichen Erlebnis. Tristan Thietz, als Christopher Wren, glänzte als spinnerter Chaot, mal liebenswürdig, mal völlig von der Rolle. Sabrina Fehring, die schöne unerfahrene Pensionswirtin, hinreißend in ihrer Verzweiflung, passend dazu Marco Kuhnke, ihr Koffer schleppender Ehemann, der sich auch mit einem Geheimnis verdächtig machte, bog einiges wieder ins rechte Lot.  

Zur hochgehaltenen Spannung trugen die anderen Hotelgäste mit ihren unterschiedlichen Charakteren bei. Silke Auer, die alles besser wusste, sich welterfahren und intellektuell gab, schlüpfte mit Bravour in Rolle der unsympathischen Mrs. Boyle. Nina Belligoi als geheimnisvolle Miss Casewell bewies einmal mehr ihre lange Bühnenerfahrung. Matthias Oberschlep war der Ruhepol in der illustren Gästerunde. Er füllte seine Rolle als hilfsbereiter, stets die Wogen glättender Major a.D. souverän aus.

Kette rauchend und mysteriös: Nina Belligoi als Miss Casewell. Foto: Christel R. Radix

Kette rauchend und mysteriös: Nina Belligoi als Miss Casewell. Foto: Christel R. Radix

Viele Rätsel gab auch Andreas Sparla in der Rolle des unerwarteten Gastes Mr. Pravicini auf. Grandios trat er als geheimnisumwitterter, stilvoll gekleideter Dandy auf und versetzte einige der Gäste in Angst und Schrecken. Und der auf Skiern hereingeschneite Julius Hardt als Sergeant Trotter, bewältigte eifrig seinen Part als durch das Haus wuselnder Ermittler.

Wie gesagt, es war spannend und der Humor fehlte auch nicht. Schauspieler, Bühnenbild und Dramaturgie waren stimmig. Eine bemerkenswerte Leistung von Ensemble, Regisseur, Regieassistenz (Helena Eicher, Melissa Ihde), Technik (Roman Vennemeyer) und Grafik (Sina Weber), die riesigen Applaus erhielt.

Die weiteren Aufführungen: So., 27.11, Mo., 28.11., Do., 1.12., Fr. 2.12. und Sa., 3.12. Jeweils 19.30 Uhr, Theaterhalle 4 der Rohrmeisterei. Eintritt 9 Euro, ermäßigt 5 Euro.


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