Clik here to view.

Villigst. Helmtraud Wolf – Nach 25 Jahren bei der Sparkasse Schwerte geht die Villigster Filialleiterin zum Jahresende in den wohlverdienten Ruhestand. Feierlich verabschiedet wird sie Dienstag, 13. Dezember, in der Zweigstelle, die drei Tage später Geschichte sein wird. Bleiben werden von der Filiale an der Villigster Straße Geld- Überweisungs- und Kontoauszugsautomaten.
1991 bewarb sich die ausgebildete Bankkauffrau Helmtraud Wolf erfolgreich auf ein Vollzeit-Stellenangebot der Sparkasse Schwerte. „Ich musste ganz unten anfangen. Ganz brav an der Kasse“, erinnert sie sich. Hatte sich die 63-Jährige doch schon erste Lorbeeren als stellvertretende Zweigstellenleiterin bei der Volksbank in Hagen verdient. Allerdings Ende der 1970er Jahre. Denn dann kam die Familie: Eheschließung, die Geburt ihrer Söhne Dennis und Daniel, Haus bauen. Auf der Abendschule holte Helmtraud Wolf die Fachhochschulreife nach. Als sie sich 1989 bei der Volksbank bewarb sagte man ihr, sie sei zu alt und aus allem raus. „Da war ich gerade einmal 36 Jahre alt.“
„So geht das nicht“, habe sie sich gesagt und „ich bin schnurstracks zum Arbeitsamt gegangen“. Dort hat sie wohl so überzeugt, dass sie anstatt einer Arbeitslosmeldung, eine Anstellung bekam. Und dann kam die Stellenausschreibung der Sparkasse Schwerte. Neben dem Vollzeitjob absolvierte Helmtraud Wolf EDV-Kurse und machte ihren Fachwirt. Und sie erklomm die Karriereleiter: nach Schalterarbeit in der Hauptstelle und in den Zweigstellen Holzen und Villigst, wurde sie zunächst Beraterin und 2003 übertrug man ihr die Filialleitung in Villigst.
Mit ein wenig Wehmut in den Ruhestand
„Ich hänge da richtig mit Herzblut dran. Es ist gewachsen und man muss sich die Dinge erarbeiten, vor allem das Vertrauen der Kunden.“ Und das hat sie. Für viele Villigster, ob Unternehmen oder Privatkunden, war die Filialleiterin und auch ihr Team der Grund, ihre Bankgeschäfte bei der Zweigstelle Villigst zu tätigen. Durch die Umstrukturierung der Sparkasse ist Helmtraud Wolf nur noch zwei Tage in der Woche in Villigst, drei Tage arbeitet sie in der Hauptstelle. Und nun wird Villigst ganz zu gemacht. Das Haus wird verkauft und ab dem 16. Dezember gibt es nur noch Automaten. Sie geht schon mit ein wenig Wehmut in den Ruhestand. Doch „für mich ist es etwas leichter, dass die Zweigstelle ganz geschlossen wird.“
Nun freut sich Helmtraud Wolf auf den neuen Lebensabschnitt. „Dann habe ich mehr Zeit für meine Hobbys.“ Seit gut neun Jahren ist sie aktiv bei den Schwerter Landfrauen und seit zwei Jahren im Vorstand im Kreis-Landfrauenverband. „Wir machen richtig viel.“ Ob Fachvorträge zu politischen oder sozialen Themen, Veranstaltungen oder Reisen, die Landfrauen mischen sich ein und mischen mit – und Helmtraud Wolf gehört mit zu den treibenden Kräften.
Reisen, Rosen, Hannah und Eddy
Mehr Reisen unternehmen, gehören auch mit zu ihren Wünschen. Hat sie bislang mit ihrem „Mädelskreis“ nur Kurzreisen unternehmen können, sollen die Reisen ab nächstem Jahr ausgedehnter werden. Dann ist da auch noch ihr Garten im Allgemeinen und ihre Rosen im Besonderen: „Ich bin ein Rosenfreak und leidenschaftlich gerne im Garten.“ Doch das ist an Hobbys noch längst nicht alles. „Ich bin an Kunst und Kultur interessiert, was Schwerte angeht.“ Ob Welttheater, Konzerte, Kleinkunst oder die Weibsbilderabende – Helmtraud Wolf ist überall dabei und würde gerne noch mehr machen, doch da zeigt das Portemonnaie manchmal die Grenzen auf.
Seit 2014 ist sie Großmutter. „Auf mehr Zeit mit meiner Enkelin Hannah freue ich mich sehr.“ Und nicht zu vergessen der kleine Münsterländer Eddy: „Der beste Mann, der mir passiert ist.“ Mit ihm durch die Natur zu laufen, die Stille genießen, „einfach genial“. Alles mehr in Ruhe machen zu können, mehr Zeit für diese Dinge haben, das ist Helmtraud Wolfs Wunsch für den neuen Lebensabschnitt, ihren wohlverdienten Ruhestand.