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Politik, bitte übernehmen!

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Freunde fürs Leben werden sie nicht mehr, die Wandhofener auf der einen und Verwaltung sowie Politik auf der anderen Seite. Viel Dampf war am Donnerstag auf der Bürgerversammlung im Haseneck im Kessel. Und wer genau hingehört hat, der weiß: Die Wandhofener wollen ihren Friedhof behalten.

Mich hat das nachdenklich gemacht und die Frage aufgeworfen, wohin ich denn meine Gebeine oder meine Asche gelegt haben möchte, wenn ich mal nicht mehr sein werde. Auf der Suche nach Möglichkeiten stellt sich schnell eine Heimatverbundenheit ein. Die liegt nun einmal südlich der Ruhr, und deshalb kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, auf dem Waldfriedhof bestattet zu werden. Oder in Westhofen. So wie mir geht es auch den Wandhofenern – vollstes Verständnis also für den Kampf der Dorfgemeinschaft. Es steht sogar über der durchaus nachvollziehbaren und notwendigen Haltung der Stadt, Kosten einsparen zu müssen. Aber wenn sich alles immer nur ums liebe Geld geht, bleibt die Menschlichkeit auf der Strecke. Das sollte gerade in diesem Bereich nicht so sein.

Also, was tun? Wenn man doch weiß, wie viele Bestattungen auf welchen Friedhöfen stattfinden, dann lassen sich doch auch benötigte Flächen berechnen. Was zu viel ist, wird „abgeschnitten“. Ginge das in Wandhofen nicht, eine bestimmte Fläche vorzuhalten und dort lediglich Urnenbestattungen zuzulassen? Richtig, das wäre ein Eingriff in die Wahlfreiheit von Bürgern. Aber eine Wahlfreiheit lässt man ihnen ja auch nicht, wenn man den Friedhof in Wandhofen schließt. Die Kröte, die zu schlucken wäre, wäre der Abriss der Trauerhalle – es sei denn, es ließen sich Möglichkeiten finden, sie in private Trägerschaft zu überführen. Dann bekommt die Idee nach einem Kolumbarium ihre Reize. Und ein Trauercafé?

Politik, bitte übernehmen Sie.


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