
Hennen. „Musik erhält jung“, das sagten sich vor 20 Jahren bei einem Geburtstagstreffen fünf Senioren, die in ihrer Jugendzeit ein Blechblasinstrument gespielt hatten und noch einmal die alten Töne hören wollten. Durch Zufall entdeckte ein Zeitungsmitarbeiter, der ürsprünglich zu einem anderen Termin im Gemeindehaus erschienen war, die kleine Versammlung und diese wuchs daraufhin stetig an. Mit der Bekanntheit stieg im Laufe der Jahre auch die Zahl der Bläserinnen und Bläser, sodass sich heute schon beinahe 40 Musikbegeisterte regelmäßig treffen.
Fröhliche Abwechslung

Probe im Martin-Luther-Haus in Hennen. Foto: Ingo Rous
Trompeter, Hornisten, Zugposaunisten und Tubisten – sie alle finden sich einmal im Monat im Martin-Luther-Haus in Hennen ein. Sie kommen aus dem Ruhr- und Lennetal. Einige von ihnen sind in ihren heimischen Posaunenchören noch aktiv. Andere schätzen diesen Musikmorgen als fröhliche Abwechslung ihres Rentnerlebens. Die Leitung hat Friedhelm Arno Berthold, der den Posaunenchor auch gründete. Er verriet, dass der Antrieb ihres Zusammenkommens unteranderem auch ein Lob an Gott sei, der sie alle solange auf der Erde behalten habe. Außerdem komme es der Himmelsmusik zu Gute, dass ehemalige Mitglieder, die nun in den Chören der Engel spielten, die Beherrschung der Blechblasinstrumente erlernt hätten.
Mittelalter, Romantik und Volkslieder
Gern gesehen sind sie bei Veranstaltungen in der Zeit, wenn andere Bläser in ihren Berufen tätig sind. Dann sind sie in der Woche bei Vormittagsgottesdiensten, bei Grundsteinlegungen und Richtfesten zur Stelle. Mittelalterliche Bläsermusik, Musik der Romantik, Volkslieder und Choräle haben sie dann auf ihrem Programm. Die Altersspanne reicht von den Jung-Senioren um 60 bis weit über 80, unter ihnen fast zehn Bläserinnen, die in ihrer Jugendzeit als „Trompetenmädchen“ eine Ausnahme waren.
Am Donnerstag feierten sie vormittags an ihrem „Musikmorgen“ im Hennener Martin-Luther-Gemeindehaus ihr 20-jähriges Beisammensein – auf westfälisch. Denn zum Essen stand am Mittag Grünkohl auf dem Tisch.