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Ergste. Er geht geduldig, aber hartnäckig vor. Er lässt sich Zeit für die Entscheidung. Aber er wird nie aufgeben, bis er es bekommen hat. … Er zeichnet sich gewöhnlich durch gesunden Menschenverstand aus, ist konstruktiv, stabil und scheut harte Arbeit nicht.
Das sind nicht Worte des Blickwinkels, sondern sie kommen vom Internetportal natune.net und beschreiben einen Stiermann. Carsten-André Gey ist ein Stier, geboren am 30. April 1970 in Hagen. Und wenn die Eigenschaften stimmen, dann hat sich die SPD in Schwerte einen dicken Fisch an Land gezogen. Seit Mittwoch ist der 46-Jährige offiziell Mitglied im Rat der Stadt Schwerte und seinen Ausschüssen. Bürgermeister Heinrich Böckelühr hatte ihn verpflichtet, und jetzt ist Carsten-André Gey Nachfolger des zurückgetretenen Ratsherrn Sebastian Rühling.
Ratsdebüt dauerte viereinhalb Stunden
„Ich fand das alles sehr interessant, es war ja richtig was los in den Debatten“, sagte er am Tag danach. Viereinhalb Stunden hat sein Ratsdebüt gedauert, „alles war so, wie ich es erwartet habe“. Wortbeiträge hat er noch nicht geliefert, aber das ist wiederum auch kein Wunder. Die erste Ratssitzung, zwei Teilnahmen an Fraktionssitzungen – da steckt man noch nicht richtig drin in den politischen Themen. Aber das werde sich ändern, verspricht Carsten-André Gey, „ich werde reinwachsen in die Schwerter Politik“.
Die Möglichkeiten dazu sind vielfältig. Im Ausschuss für Haupt-, Personal- und Gleichstellung (HPGA) und für Schule und Sport (ASS) ist er ordentliches Mitglied, in den Ausschüssen für Wirtschaft und Finanzen, für Bürgeranregungen und –beschwerden, für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Umwelt, im Generationenausschuss und im Jugendhilfeausschuss ist er jeweils stellvertretendes Mitglied. Da wird er genug Möglichkeiten haben reinzuwachsen. Und zu gestalten.
Erster Kontakt über Ursula Meise
Bis 2009 hat Carsten-André Gey in Hagen gelebt. Und war auch dort schon sozialdemokratisch orientiert. 1986 schon ist der eingetreten in die Partei, engagierte sich zunächst bei den Jusos. Und weil Sozialdemokraten die Sozialdemokraten in der neuen Stadt über Ortswechsel von Mitgliedern informieren, hatte Ursula Meise seinerzeit den ersten Kontakt zum neuen Mann hergestellt. „Die Anfrage zum Ratsherrn hat mich in meinem Urlaub im Allgäu erreicht“, erzählt das Mitglied im OV Süd ist. Einen Tag Bedenkzeit hat er sich auserbeten, hat sich mit seiner Frau abgestimmt und dann ja gesagt.
Ratsherr war er deshalb noch lange nicht. Denn zunächst musste die Frage geklärt werden: Kann Carsten-André Gey überhaupt das Amt antreten, ist er doch Huckepackpartner von Philipp Wilp gewesen, der dem Rat in der laufenden Wahlperiode gar nicht angehört? Entscheiden konnte das letztlich erst der Landeswahlleiter von NRW.
Bewegtes Berufsleben
Carsten-André Gey, verheiratet und Vater einer dreieinhalbjährigen Tochter, die in Ergste eine Kindertagesstätte besucht, blickt auf ein bewegtes Berufsleben zurück. Nach dem Abitur lernte er Bauzeichner, arbeitete in verschiedenen Architekturbüros in Hagen und studierte berufsbegleitend Architektur. Dann machte er sich mit einem Freund selbstständig und gründete eine Werkstatt für Motorroller älteren Baujahrs. Fünf Angestellte hatten sie, als sie das Kaufangebot eines Mannes nicht ausschlagen konnten. Er übernahm auch die Angestellten, den Betrieb gibt es heute noch.
Pudelwohl in Schwerte
2008 reagierte der in Ergste lebende Carsten-André Gey dann auf eine Anzeige der damaligen WAZ-Mediengruppe, die einen Medienberater suchte. Den Job hat er bekommen, und bis heute arbeitet er als Medienberater für die Funke-Mediengruppe im Onlinegeschäft im Hochsauerlandkreis, im Märkischen Kreis und im Kreis Ennepetal.
Und was macht Carsten-André Gey in seiner Freizeit? Am liebsten ist er Familienvater. Gemeinsam unternehmen die Geys gerne Radtouren, wandern in der Region, betreiben Geocaching, fahren gerne im Canadier über heimische Gewässer. Fußball? „Ich sympathisiere mit Schalke“, beichtet er. Kultur? Selbstverständlich, gerne vor der eigenen Haustür, in der Rohrmeisterei oder beim Welttheater. „Wir sind heimisch geworden und fühlen uns in Schwerte pudelwohl“.