
Schwerte. Rund 250 Gäste kamen am Dienstag der Einladung der Bürgerstiftung Rohrmeisterei und der Gleichstellungsbeauftragten Birgit Wippermann zum ersten Weibsbilderabend in diesem nach.

Veranstalter und Gäste v.li.: Birgit Wippermann, Bettina Dresselhaus, Jule Vollmer, Servicechef Samuel Santo, Gudrun Körber, Helga Hübner.
Zwischen Maismoussee, Rote-Bete-Suppe, Falafel, Schweinebäckchen und Schmandcreme an köstlichen Saucen und mit exquisiten Beilagen, unterhielten Jule Vollmer und Bettina Dresselhaus die überwiegend weiblichen Besucher. Jule Vollmer, Schauspielerin,Sängerin und Autorin, stellte die englische Krimiautorin Agatha Christie (1890 – 1976) vor. Dabei ging es weniger um die zahlreichen Krimis mit den Protagonisten Miss Marple und Hercule Poirot, sondern um die interessante Persönlichkeit der Schriftstellerin.
Agatha Christie inszenierte ihr Verschwinden
Geboren in einer reichen Familie, ging Agatha Christie wie zu der Zeit üblich nicht zur Schule. Agatha Mary Clarissa Miller, so ihr Geburtsname, brachte sich das Lesen selber bei und fing im Alter von zwölf Jahren an zu schreiben, allerdings ohne Ambition, ihre Werke zu veröffentlich – noch nicht. Ihre erste Geschichte wurde Anfang des ersten Weltkrieges veröffentlich. 1914 heiratete sie Archibald Christie. Die Ehe, aus der eine Tochter hervorging, hielt nur zwölf Jahre. Der Gatte war ihr untreu und verließ Agatha. Daraufhin hat sie ihr Verschwinden inszeniert. Sie hielt sich zwölf Tage unerkannt unter dem Namen seiner Geliebten in einem Hotel auf.
Nach der Scheidung, im Jahre 1928, reiste sie mit dem „Orient-Express“ nach Istanbul und weiter nach Bagdad. Zwei Jahre später lernte Agatha Christie den 14 Jahre jüngeren Archäologen Max Mallowan kennen. Sie heirateten, und die Ehe hielt bis zu ihrem Tod im Jahre 1976. Etliche ihrer Romane und Kurzgeschichten wurden zu Kino- und Fernsehfilmen und adaptiert.
Humorvoll, informativ und unterhaltsam stellte Jule Vollmer die Interessante Lebensgeschichte Agatha Christies vor. Angereichert mit zum Thema passenden Chansons zog sie die „Weibsbilder“ in ihren Bann.
Opferschutz und Opferhilfe
Als Pendant der Gegenwart interviewt Birgit Wippermann die Kriminalhauptkommissarin Bettina Dresselhaus. 1982, im ersten Jahr als Frauen bei der Schutzpolizei eingestellt wurden, ging sie zur Polizei, sogleich in den gehobenen Dienst. „In den ersten Jahren als Kriminalhauptkommissarin habe ich mich schwerpunktmäßig mit Jugendkriminalität und häuslicher Gewalt beschäftigt“, erzählte sie. Ab 2000 standen Opferschutz und Prävention in ihrem Fokus. Seit 2007 ist Bettina Dresselhaus Opferschutzbeauftragte der Kreispolizeibehörde Unna.
Die Kommissarin ist ausgebildet in Krisenintervention, mit Grundlagen der Traumotologie. Sie betonte: „Ich bin weder Juristin, noch Ärztin oder Psychologin.“ Bettina Dresselhaus kontaktiert die Opfer nach den täglichen Lageberichten der Polizei. „Wo ein Täter, da auch ein Opfer. Opfer haben Rechte. Opferhilfe ist, wenn am Ende des Tunnels wieder das Licht aufgeht.“ Sie sehe sich als Brückenbauer und stellt die Kontakte zu Ärzten oder Therapeuten her, vermittelt adäquate Hilfsangebote und klärt über Opferrechte und Verfahrenabläufe auf.
„Ein Teil meiner Arbeit ist die Netzwerkpflege.“ Auf regionaler Ebene arbeitet Bettina Dresselhaus mit Hilfeeinrichtungen wie Frauenhäuser, Frauenberatungsstellen, dem „Weißen Ring e.V.“, Drogenberatungsstellen oder Kirchen zusammen.
Die nächsten Weibsbilderabende:
11. April: Die Sängerin Kerstin Brix und die Pianistin Petra Riesenweber treffen auf Buchhändlerin Eva Stapper.
5. September: Die Autorin Roswitha Iasevoli trifft auf die Soziologin Claudia Mahneke.
17. Oktober: Suzanne Bohn trifft auf die Leiterin des DRK-Kinderhorts, Inge Franzen
5. Dezember: Weihnachtspezial
Nähere Infos unter www.rohrmeisterei-schwerte.de