
Ich war mal ein Freund dieser neuen Wegeverbindung zwischen Wuckenhof und Rohrmeisterei. Weil exquisite Orte wie der Marktplatz und die Rohrmeisterei nun mal über eine exquisite Verbindung zu einer exquisiten Einheit verschmelzen sollten. Klarer Fall: Das Bauwerk, das barrierefrei verbinden soll, was zusammengehört, wäre etwas Exquisites, etwas Besonders, das eigentlich gut in die Landschaft, gut zu Schwerte und seinen Kleinoden passen würde – wenn da nicht die lieben Nachbarn wären. Und das liebe Geld.
Auch wenn Schwerte mittlerweile seine Hausaufgaben gut macht, muss die Kommune immer noch mit einem spitzen Griffel rechnen. Noch ist jeder Euro, den man nicht ausgibt, spareffektvoll. Und so wäre es zu überlegen, ob nicht der freundliche und helle Ausbau bestehender Wegeverbindungen die bessere, weil preiswertere Alternative wäre.
Tja, und die Nachbarn? Man muss sie und ihre Angst vor Ruhestörungen ernst nehmen. Ebenso ihre Bereitschaft, vor das Verwaltungsgericht zu ziehen. Der Blick aus den Gärten auf die nicht einmal 100 Meter entfernte Mauer, an der der Steg entlanglaufen soll, verändert nicht nur die Perspektive, sondern auch die Haltung zu einem Bauwerk, von dem Störungen ausgehen werden. Und weil nur noch die wenigsten Zeitgenossen Respekt vor der Natur haben, ist eine unerfreuliche Vermüllung der Bereiche unterhalb des Stegs zu befürchten. Wer macht den Dreck weg, der da vom öffentlichen Weg auf privaten Grund fallen wird?
Diese Frage stellt sich nicht, wenn öffentliche Wege ertüchtigt werden. Da hätten wir den Südwall, der über den Wuckenhof erreicht werden kann. Ab der TaF-Theaterhalle kann es auf einem neuen Weg weitergehen. Es gibt die Kötterbachstraße und die Mühlenstraße, über die Menschen zur Rohrmeisterei und zurück zur Tiefgarage kommen, die unbedingt in diese Verbindung einbezogen werden muss. Und dass das Wohl Einzelner über das Gemeinwohl geht, ist ja leider so in unserer Gesellschaft.
Ich war mal ein Freund dieser neuen Wegeverbindung. Jetzt sind mir Zweifel gekommen. Und ich glaube, nein, ich weiß, dass ich da nicht der einzige bin.