
Wann immer über die Belebung der Innenstädte geredet wird, über bessere Einkaufsmöglichkeiten, ist mindestens einer dabei, der die Qualität einer Stadt an ihren Parkmöglichkeiten misst. Das war auf dem Maifest in Westhofen nicht anders. Kaum war von verbesserten, individualisierten Angeboten die Rede, folgte der Ruf nach Schaffung von Parkmöglichkeiten.
Ich verstehe nicht, warum so viele Menschen nach Dortmund fahren, um dort einzukaufen. Die Parkplätze dort sind teuer und liegen nicht alle unbedingt neben den Geschäften. In der Schwerter City jedenfalls sind die Wege kürzer, aber hier wird immer ganz laut nach noch mehr Parkplätzen geschrien – gerade von denen, die in Dortmund weite Wege in Kauf nehmen. Das sind dann auch die, die reklamieren, dass man deshalb in Dortmund einkaufe, weil es in Schwerte ja nichts mehr gebe. Nicht alles vielleicht, aber natürlich gibt es in Schwerte noch was. Und wenn das nicht mehr das ist, was man vor 15, 20 Jahren bekommen hat, dann liegt das doch daran, dass die Menschen eben nach Dortmund gefahren sind, um sich mit den Dingen einzudecken, die es auch in Schwerte gab. Wo Nachhaltigkeit nichts zählt, leiden eben Städte.
Der Schwerter muss sich bewusst machen, was er will. Wenn das eine lebendige Innenstadt mit einer guten Aufenthaltsqualität ist, dann muss er sich im Rahmen seiner Möglichkeiten dafür einsetzen, sich zu Schwerte bekennen und nicht nach Parkplätzen brüllen. Was soll das überhaupt? Vom Bahnhof bis zum Ostentor sind es 1,2 Kilometer, über Mährstraße und Markt etwas mehr. Parken an der Peripherie ist möglich, ich komme sogar mit dem Bus vom Bahnhof in die Südstadt. Ein Klacks! Aber hier schreit man nach Parkplätzen, will keine Wege in Kauf nehmen, die in Dortmund die drei- oder vierfache Länge haben.
JA, DANN FAHR DOCH NACH DORTMUND!