
Schwerte. Rassehund für wenige Geld – wer beim Hundekauf ein vermeintliches Schnäppchen macht, wird häufig wenig Freude mit dem Tier haben. Doch das illegale Geschäft mit Welpen, auch von gefährlichen Rassen, floriert auch in Schwerte, schreibt der Tierschutzverein in einer Medieninformation.
Vor allem illegale Einfuhren aus Osteuropa macht der Verein dafür verantwortlich. „Dort wird Hundezucht auf übelste Art und Weise betrieben. Die Welpen werden dann zu Dumpingpreisen aus dem Kofferraum heraus verkauft“, sagt Catharina Seelig, Schriftführerin im Schwerter Tierschutzverein und Leiterin des hiesigen Tierheims. Das geschehe teilweise auch zum gewinnorientieren Weiterverkauf. Wer im Internet nach den angeblich unproblematischen Neuzüchtungen American Bully oder Bulldoggen-Mix sucht, findet Angebote zwischen 200 und 1500 Euro für Jungtiere im gleichen Alter. Aber auch der Markt mit Pitbulls und Staffordshire Bullterrier blüht. Berichte gibt es von Hundetransporten, die der Polizei bei Kontrollen aufgefallen sind. Von den 100 jungen Tieren sind wenig später 50 jämmerlich verendet.
Beim Kauf auf Rasse oder Mischung achten
Der Tierschutzverein bittet nun, bei der Auswahl und dem Kauf eines Hundes darauf zu achten, dass es sich nicht um Abkömmlinge der als gefährlich eingestuften Rassen oder Mischlinge mit Anteilen dieser Rassen handelt. Wer solche Tiere aus dem Ausland nach Deutschland bringt, mit ihnen handelt oder sie gar züchtet, begeht eine Straftat. Auch wenn das Angebot aus Deutschland stammt, können diese Hunde nicht in NRW angemeldet werden. Wer einen gefährlichen Hund ohne offizielle Genehmigung besitzt, muss mit einem Bußgeld rechnen. Zudem wird ihm das Tier abgenommen und in ein Tierheim gebracht. Zahlen muss dafür ebenfalls der Halter.
„Es geht uns nicht um die Sinnigkeit oder Unsinnigkeit des Landeshundegesetzes NRW. Fakt ist aber, dass dieses Gesetz in NRW gültig ist. Als gefährlich eingestufte Hunderassen können nur dann legal angemeldet und gehalten werden, wenn der Hund von einem Tierheim oder einen Tierschutzverein übernommen worden ist“, so Dr. Stefan Wolf, 1. Vorsitzender des Tierschutzvereines.