
Schwerte. Der Marktplatz war zum Abschluss ein großes Tanzparkett. Nun zieht die Karawane weiter. Vier Tage war Schwerte der Mittelpunkt des europäischen Theaterprojektes Caravan.NEXT.
Ein großes Blumen-Mandala zierte den Platz vor der Bühne auf dem Großen Markt. Bei schönem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen am Nachmittag, waren die Cafés und auch schon einige der Zuschauerstühle besetzt. Maria Ester Grulke von Louisa e.V., die den Besuchern des Theaterprojektes die Tage zuvor bereits mit kalten Getränken versorgte, hatte am Sonntag frische Waffeln und Reibekuchen im Angebot. Gleich nebenan gab es warme Speisen von der Kochgruppe des AK Asyl.
Und dann zogen sie ein: Das Theaterensemble von Studio 7, Mitglieder des griechischen Omma Studio Theatre, das polnische Teatr Brama und des italienischen Tetro dell’Albero. Sie stellten die Hochzeitsszene von Theseus und Hippolyta und Zettels Traum dar. Ersteres ist die Rahmenhandlung aus Shakespeares Sommernachtstraum, die zweite Szene zeigt die Handwerker, die im Wald für die Hochzeit das Stück „Pyramus und Thisbe“ proben, das sie bei der Hochzeit aufführen wollen – Zettels Traum, ein Motto aus der Komödie, die Ende des 16. Jahrhunderts entstand.
Hippolyta und ihr Theseus: Bunte Parade mit dem Bürgermeister
Großes Spektakel endet mit tanzendem Markt
Es begann ein großes Spektakel. Alle Mitwirkenden bei diesem großen Theaterprojekt, führten dem Hochzeitspaar und den vielen Zuschauern ihre Künste vor. Und es waren nicht wenige. Von der Budogemeinschaft bis zu Ya ya Néne, von Faktor Ruhr über die Malschule Kunst mal anders bis hin zu Hip Hop-Ensembles der Tanzschule Thiele, indischen Tänzerinnen und Gesangsvorführungen von Kindern der Kindertagesstätte und der Heideschule. Den Zeremonienmeister par excellence gab Simon von Oppeln-Bronikowski – und Puck, der Clown mittendrin.
Nach all den Vorführungen zeigte Studio 7 „Pyramus und Thisbe“ bis zu deren dramatischen Ende, dem Selbstmord von Pyramus und Thisbe. Mit Kochmützen bekleidet reichten im Anschluss Tobias Bäcker und seine Tochter Häppchen an die Hochzeitsgesellschaft. Und dann feierten alle. Theseus bat Hippolyta zum Hochzeitstanz und sie holten nach und nach die Gäste auf das „Tanzparkett“. Nach gut zwei Stunden verkündete der Zeremonienmeister: „Das war’s. Wir sehen uns beim nächsten Mal.“
Ein ungewöhnliches kulturelles Format, das heute, 8. Mai, am Tag der Befreiung mit einer Gedenkveranstaltung des KuWeBe um 17 Uhr an der Gedenkstätte „KZ Buchenwald – Außernlager Schwerte-Ost endet, hat mit 17 Aufführungen viele Bürgerinnen und Bürger begeistert. Sie konnten ein breites Spektrum an Begegnungen erleben, die nicht alltäglich sind.