
Schwerte. Die Schwerter Bandinitiative wird noch lange Zeit warten müssen, ehe sie das Proberaumzentrum (ProZ) im Keller der Gesamtschule Gänsewinkel wieder nutzen kann. Gleichwohl hat die Politik am Mittwoch im Ausschuss für Bürgerbeschwerden und –anregungen (ABB) Kenntnis genommen und Verständnis geäußert für die Nöte und Verstimmungen der Initiative. Jetzt sollen Möglichkeiten zur Selbsthilfe ausgelotet werden. Zudem wird sich die Politik auf einem Ortstermin am 29. Juni ein Bild machen, um dann im Rat am 5. Juli über einen gemeinsamen Fraktionsantrag von SPD und Linken zu debattieren. Danach soll das ProZ „möglichst noch in diesem Jahr von den beteiligten Bands wieder genutzt werden können“.
Mindestens 13 Monate Umbauzeit

Florian Fischer trug die Wünsche der Bandinitiative vor.
So schnell wird es nicht gehen. Ulrike Schulte, Fachdienstleiterin in der Stadt Schwerte, geht von einer Umbauzeit von 13 Monaten aus, ehe das ProZ wieder seiner Bestimmung übergeben werden könnte. Doch mit einem sofortigen Baubeginn ist alleine schon wegen einer Prioritätenliste hinsichtlich anderer Baumaßnahmen nicht zu rechnen. Diese Prioritätenliste erklärt die langen Verzögerungen, die beim geplanten Umbau des ProZ entstanden sind – Prioritäten, die auf Ratsbeschlüsse und gesetzliche Verpflichtungen der Stadt wie Offene Ganztagsschulen oder U3/Ü3-Betreuung zurückgehen und die nur vom Rat selbst neu gefasst werden könnten. Wobei Walter Wendt-Kleinberg die Frage stellte, ob der Umbau des ProZ nicht auch auf einen Ratsbeschluss zurückgehe – eine Antwort erfolgte nicht.
Politik zeigt Verständnis
Möglicherweise ändert die Politik nun ihr Bewusstsein für den Missmut der Bandinitiavtive. Quer durch alle Fraktionen zeigte sich im ABB Verständnis für deren Wunsch, nach einer Wartezeit von viereinhalb Jahren endlich mal an der Reihe zu sein. „Das ProZ ist ein Vorzeigeobjekt für ganz Nordrhein-Westfalen und bietet Bands beste Voraussetzungen“, erklärte Florian Fischer, Sprecher der Initiative, im Ausschuss und begründete u.a. damit seine Beschwerde und die Forderung, die Prioritätenliste anders aufzubauen. „Wir haben den Belangen der Verwaltung lange genug Rechnung getragen“, sagte er. Mit anderen Worten: Jetzt ist auch mal die Bandinitiative an der Reihe. Fortsetzung im Rat.