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Der Baby- und Generationenwald in Villigst: Ein neuer Ort des Gedenkens

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Villigst. In Schwerte entsteht ein neuer Wald. Direkt am Villigster Friedhof sind am Sonntag 19 neue Bäume gepflanzt worden, aufgeteilt auf die Arten Spitzahorn, Bergahorn, Winterlinde und Vogelkirsche. Der Wald wird sich Baby- und Generationenwald nennen. Das erste Babywaldprojekt wurde Ende 2015 in Wandhofen abgeschlossen. „Wir freuen uns sehr, dass wir nach einer längeren Suche nach einer geeigneten Fläche und neuen Kooperationspartnern das Projekt fortführen können“, sagt Dr. Uwe Trespenberg, Vorsitzender des Vereins Stadtmarketing und verwies in seiner Begrüßung auf die Kooperationspartner, Gartencenter Pötschke, Stadt Schwerte und das Marienkrankenhaus. Das Marienkrankenhaus? „Ja“, zwinkert Uwe Trespenberg, „die liefern die Babys“.

Auf zum Pflanzen.

Aber der neue Wald ist nicht nur einer für Babys, sondern einer für alle Generationen. Ein erstes Beispiel dafür ist Leon Hinrichs. Er ist schon 19 Jahre alt, hat sich aber immer seinen Baum gewünscht. Den hat er jetzt. Sein Spitzahorn steht an Nummer 18 ganz außen in der ersten Reihe – sogar der Wunschplatz. Ansonsten wurde der Tradition gefolgt, für Babys einen Baum zu pflanzen. „Vermutlich hatte ich alle schon auf dem Arm“, sagt Kathy Pandrick, Leiterin der Frauenklinik im Marienkrankenhaus.

Platz für 300 Bäume

Die Fläche, auf der der Baby- und Generationenwald nun wachsen wird, war ursprünglich als Friedhofserweiterungsfläche geplant. In Zeiten veränderten Beisetzungsverhaltens wird diese Fläche aber nicht mehr benötigt. Deshalb fanden die Stadt Schwerte als Eigentümerin der Fläche und der Verein Stadtmarketing schnell zusammen. „Das ist doch eine traumhafte Lage für ein solches Projekt“, sagt Stadtplaner Adrian Mork. Einmal abgesehen von der ökologischen Sinnhaftigkeit werden Friedhof und Babywald zusammengeführt. „Aus einem Ort der Trauer und einem Ort der Freude wird ein Ort des Gedenkens“, so Mork.

Für rund zehn Jahre wird die Fläche halten, rund 300 Bäume können eingepflanzt werden – wobei jeder Besitzer den Baum nicht nur bezahlen muss, sondern auch für die Pflege verantwortlich ist. Wasser gibt es auf dem Friedhof. Für einen Baum, der nicht angeht, gibt es keinen Ersatz. Aber die Bäume sind schon zehn Jahre und älter und haben somit beste Aussichten, stattlich zu werden. Angepflanzt werden dort echte Waldbäume. Und wer den Anblick künftig einen Moment genießen möchte, kann auf einer Bank Platz nehmen, die der Rotaryclub am Freitag mit freundlicher Unterstützung durch den Baubetriebshof der Stadt Schwerte aufgebaut hat – Tisch inklusive.

Übrigens: Das nächste Pflanzfest findet im nächsten Jahr am Sonntag vor den Herbstferien statt. Nähere Informationen zum Projekt gibt es hier:

Bleibende und wachsende Erinnerungen mit dem Babywald

Ein paar Impressionen zum Pflanzfest:

Eine Menge los war beim Pflanzfest.

Sein eigener Baum – ein langer Wunsch: Leon Hinrichs

Auch Stadtplaner Adrian Mork legte Hand an.

Wer welchen Baum erhält, wurde ausgelost.

Guck mal, da hinten kommt dein Baum hin.

Dr. Uwe Trespenberg begrüßte die Familien.

Diese Schilder werden sich an den Bäumen finden.

Warten auf die neuen Besitzer: Spitzahorn, Bergahorn, Winterlinde und Vogelkirsche.


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