
Schwerte. Das Friedrich-Bährens-Gymnasium bekommt eine Mehrklasse. Das ist gut, weil so alle Kinder, auch die aus dem Dortmunder Süden, einen gymnasialen Platz in Schwerte finden. Allerdings: Vier Kinder können scheinbar nicht auf das FBG, wo ihre Geschwister unterrichtet werden, sondern sollen auf das Ruhrtalgymnasium. Klarheit verschaffen wollen sich die Eltern am Montagnachmittag in einem Gespräch am FBG. In einer Stellungnahme schreiben sie unter der Überschrift „Wunder Punkt in „guter Lösung“ des Schulstreits“:
„Die „gute Lösung“ im Schulstreit hat einen wunden Punkt. Obwohl das Friedrich-Bährens-Gymnasium (FBG) mit einer Mehrklasse, also vierzügig, in das Schuljahr 2017/18 starten wird, darf es offenbar keine Dortmunder Schüler aufnehmen. „Noch nicht mal die Geschwisterkinder?“ fragen jetzt die betroffenen Eltern. Pikanterweise hatten gerade sie mit einigen weiteren aktiven Eltern,
auch über eine Petition, die Mehrklasse mit angestoßen. Dass die Kinder aus Dortmund-Holzen wie in den Vorjahren auch nach Schwerte ans Gymnasium dürfen, ist die gute Seite der Geschichte. Dafür haben sich die Eltern ausdrücklich bei der Politik und Verwaltung bedankt. Für die allermeisten von ihnen laufen die Anmeldung und baldige Aufnahme am Ruhrtal-Gymnasium.
Nun geht es letztlich noch um wenige erstangemeldete Kinder, die sich schon weitgehend ans Ruhrtal-Gymnasium umorientiert haben und froh über eine Schwerter Lösung sind, und dann um
vier Geschwisterkinder aus Dortmund. Bis Mitte letzter Woche waren sie fest davon ausgegangen, durch die Mehrklasse zu ihren älteren Geschwistern ans Friedrich-Bährens-Gymnasium zu dürfen. Und nach den offiziellen Zahlen hat das Friedrich-Bährens-Gymnasium auch noch zumindest drei freie Plätze.
Die Lösung wirkt so einfach. Für Montagnachmittags ist ein klärendes Gespräch am Friedrich-Bährens-Gymnasium anberaumt, vor dem die Eltern zwischen Angst und Hoffnung schwanken.
Grund ist eine seltsam anmutende Formulierung in der Beantragung durch Schwerte und letztlich in der Genehmigung der Mehrklasse durch die Bezirksregierung Arnsberg: „Aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen ist die Aufnahme von Kindern aus Gemeinden mit eigenem Gymnasium an dieser Schule nicht möglich“, hieß es aus Arnsberg zum FBG. „Ich bitte diesen Kindern den Zugang zum Ruhrtal-Gymnasium zu ermöglichen.“ Den Eltern ist nicht erklärlich, warum diese Einschränkung so festgeschrieben wurde, zumindest nicht, solange es freie Plätze auch am FBG gibt.
Als Frage bleibt: Was wird das letzte Puzzleteil der Lösung sein – ein verwaltungsgemäßer Akt, bei dem Geschwister voneinander getrennt werden, oder die familienfreundliche Lösung, die so nahe liegt und von allen immer versprochen wurde?“