
Schwerte. „Ozobot“ lautet der Name der Gerätschaft, die den Schülern des Informatikkurses in der achten Stufe und ihrem Lehrer Daniel Hein sowie der Schulleitung des Ruhrtal-Gymnasiums Bärbel Eschmann und ihrem Stellvertreter Matthias Walter am Montagnachmittag allen Grund zur Freude bereitet hat. Diese kleinen mechanischen Multitalente hat die Schule im Rahmen einer langjährigen Kooperation mit dem Förderverein für das zdi-Netzwerk Perspektive Technik e.V. überreicht bekommen. Einige Jugendliche waren bereits kurz danach in der Lage, unter Anleitung der Geschäftsführerin des Vereins Anica Althoff und Lehrer Daniel Hein, der im Übrigen das Projekt durch seine früheren positiven Erfahrungen mit diesen programmierbaren Mini-Robotern in die Wege geleitet hat, einige Experimente zur Funktionsweise ihrer neuen Versuchsobjekte durchzuführen, indem sie mit speziellen Stiften in verschiedenen Farben Linien auf Blätter zeichneten, die diese dann nachvollziehen und befahren sollten.
Konzept aus den USA
Ihren Ursprung haben die „Ozobots“ sogar auf einem anderen Kontinent. In Nordamerika werden sie schon länger anstatt der hierzulande relativ bekannten Lego-Mindstorm-Roboter zu Unterrichtszwecken verwendet. Bei seiner früheren Beschäftigung an der Universität in Paderborn ist Mathematik- und Informatiklehrer Daniel Hein auf das Konzept hinter den eiförmigen Geräten mit einem Durchmesser von etwa zwei Zentimetern gestoßen. „Da ich mir dann auch privat ein paar Stück besorgt hatte, und diese des Öfteren in den Unterricht mit einfließen lies, war ich dementsprechend begeistert dieses Projekt mithilfe einer Zusammenarbeit des zdi-Netzwerks, denen die „Ozobots“ zum damaligen Zeitpunkt noch kein Begriff waren, auch an dieser Schule durchzuführen.“, berichtet er und weist dabei besonders auf den Erwerb weiterer Inspirationen für das MINT-Konzept des RTGs hin. Des Weiteren bietet er aufgrund des Mangels an deutschen Anleitungen bzw. dem begrenzten Bekanntheitsgrad der Roboter auch Fortbildungen für andere Lehrer in dieser Hinsicht sowie einer schrittweisen Entwicklung von Unterrichtsmaterial in Amtssprache an, was die zukünftige Verbreitung des Konzepts auch an deutschen Schulen sichern soll.
Engagement trifft Neugier
Umfahren von Hindernissen, Erkennungsaufgaben bezüglich der Bodenstruktur und Farbe oder verschiedene Streckenpuzzle, alles kein Problem für die „Ozobots“ – wie auch die Schüler nach einigen Tests begeistert feststellen durften. Selbst vielfaches Verändern der Umstände und teilweise unfaire Eingriffe in ihre Umgebung nützten nichts, die kleinen Roboter bahnten sich immer ihren Weg zum Ziel und meisterten dabei sämtliche Aufgaben. Anhand dieser Unterrichtspraktik erlernen die Jugendlichen nun im Verlaufe des Schuljahres Schritt für Schritt die passende Programmiersprache. Auch Anica Althoff vom zdi-Netzwerk-Förderverein ist bezüglich des Projekts ein Fan erster Stunde: „Als uns einer der Informatiklehrer des Ruhrtal-Gymnasiums mit dem Konzept konfrontierte, haben wir uns sofort um anschauliche Präsentation vor unserem Vorstand bemüht, der der Idee auch sofort zustimmte. Unsere Zusammenarbeit mit dieser Schule dauert ja schon länger an und nun können wir dank dieser Beziehung auch noch für bis zu eine andere Institution eins dieser Robotersets verleihen, das neben diesem hier am RTG in unserem Schülerlabor in Unna kostenlos zur Verfügung steht. Aufgrund der anderweitigen Bemühungen im Hintergrund darf dieser Kooperationspartner einige Präferenzen genießen und ein Jahr lang sozusagen das Flaggschiff für unser Pilotprojekt sein.“ Der Förderverein lebe von der Anzahl der Unternehmen, die sich für eine Teilnahme entscheiden, von denen aktuell sogar ganze drei aus Schwerte kommen. Kältetechnik Schrezenmaier, die Firma Zapp sowie die LS GmbH hätten auch diese Idee unterstützt, damit so etwas in Zukunft wieder möglich sei, sei man derzeit definitiv noch auf der Suche nach neuen engagierten Unternehmen, die in vielerlei Hinsicht der Neugier der Schüler im Kreis dienstlich sein könnten.