
Schwerte. Mit Klara Uhlmann fing alles an: Die damals 91-Jährige war 2006 die erste Patientin, die von der Klinik für Geriatrie in der Schützenstraße behandelt wurde.
Der neue Fachbereich schloss eine Lücke in der Versorgung von Patienten mit altersbedingten Krankheiten und Problemen wie Unbeweglichkeit, Inkontinenz, Sturzgefahr oder Demenz. „Die Wiederherstellung der Gesundheit von Menschen im höheren Lebensalter verlangt ein besonders umfassendes Fachwissen und eine ganz andere Herangehensweise“, erklärt Dr. Ulrich Vahle, der die Abteilung als leitender Oberarzt vom ersten Tag an mit aufgebaut hat und diese seit drei Jahren als Chefarzt leitet. Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung seien Empathie, Zeit, Geduld, ein ganzheitlicher Behandlungsansatz, interdisziplinäre Zusammenarbeit und nicht zuletzt die Einbeziehung der Angehörigen, auch durch umfassende sozialdienstliche Beratung.
Alle ziehen an einem Strang
In der Klinik arbeiten Mediziner, Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten, Masseure, Entspannungstherapeuten, speziell fortgebildete Fachpflegekräfte und seit kurzem auch ein Therapiehund zusammen, um das Ziel zu erreichen, die Patienten nach einer Operation oder Krankheit wieder fit zu machen. Dr. Vahle: „Wir wollen die Pflegebedürftigkeit möglichst vermeiden und es schaffen, dass die Menschen so lange wie möglich ihren Alltag in den eigenen vier Wänden bewältigen können.“
Zentrum für Alterserkrankungen
Eine Absicht, die durch den Zusammenschluss beider Schwerter Kliniken vor zwei Jahren noch bessere Rahmenbedingungen erfahren hat. So kooperieren seitdem die Unfallchirurgen aus der Goethestraße mit den Fachmedizinern der Klinik für Geriatrie und betreuen und behandeln ältere Patienten Hand in Hand. „In unserem Zentrum für Alterstraumatologie haben wir der Zusammenarbeit eine feste Struktur gegeben“, berichtet Dr. Walter Vosberg, Chefarzt der Unfallchirurgie. Aber auch in anderen Bereichen, wie dem Wund- und Hygienemanagement, in Ernährungsfragen und in der Versorgung von Schluckstörungen profitieren die Patienten mittlerweile an beiden Standorten von der gegenseitigen Zusammenarbeit.
In diesem Sommer hat sich die Aufenthaltsqualität für die Patienten der Klinik nochmals verbessert. Im Mittelpunkt der Investitionen steht eine moderne Wahlleistungsstation mit 13 Ein- und drei Zweibettzimmern, welche bereits kurz nach Eröffnung hervorragend belegt ist. „Wir wollen das Marienkrankenhaus Schwerte in der Schützenstraße zu einem über die Grenzen Schwertes hinaus bekannten Zentrum für Alterserkrankungen entwickeln“, ist sich Monika Hilsmann, Leiterin des Standorts, sicher, dass die Klinik für Geriatrie in der Zukunft weiter an Profil gewinnt und der Zuspruch der Patienten so gut bleibt wie bislang.