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Solidarität mit Marc Nebgen: Cousin kam bei Autounfall auf A43 ums Leben – Geisecke trat nicht an

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Steht hinter der Entscheidung: Geiseckes betroffener Trainer Thomas Wotzlawski. Foto: Bernd Masannek.

Hagen. Die für Sonntag angesetzte Begegnung zwischen Tabellenführer SSV Hagen und dem Geisecker SV fand nicht statt. Die Akteure  beider Mannschaften befanden sich schon spielfertig auf dem Platz,  als es noch zu einer Gedenkminute für einen ehemaligen Hagener Spieler kam,  der in der Nacht zuvor bei einem schweren Zusammenstoß mit einem Geisterfahrer auf der A43 bei Witten ums Leben gekommen war. Bei dieser Gelegenheit erfuhr Geiseckes Marc Negben, der direkt vom Lehrgang der deutschen Futsal-Nationalmannschaft  aus Hennef nach Hagen gekommen war, dass es sich bei dem geehrten Toten um seinen Cousin handelte, der zusammen mit seiner Freundin bei diesem schrecklichen Unfall den Tod fand.

Daraufhin erklärten die Geisecker aus Respekt vor dem in Tränen aufgelösten Marc Nebgen und seinen sichtlich mitgenommenen Mannschaftskollegen,  dass sie sich außer Stande sähen, die Partie durchzuführen. „Das waren wir Marc schuldig. Es gibt jetzt wichtigeres als die drei Punkte. Hinter dieser Entscheidung steht auch der Vorstand“, begründete  der 1. Vorsitzende der Geisecker Martin Gläser  das spontane Nicht-Antreten seiner Mannschaft. Und auch SV-Trainer Thomas Wotzlawski unterstützte den Spielausfall   ausdrücklich. „Aus Respekt vor Marc, der diese schreckliche Nachricht erst auf dem Platz erfuhr, treten wir hier jetzt nicht mehr an, egal was aus den Punkten wird. Es gibt jetzt wichtigere Dinge im Leben“, sagte der  Coach der Kleeblätter.

Der Fall geht vor die Spruchkammer

Die Hagener zeigten hingegen nur bedingt  Verständnis für die Weigerung des Gegners, nicht mehr antreten zu wollen. „Einerseits ist es schrecklich und auch total nachvollziehbar, andererseits handelte es sich nur um einen Verwandten des Spielers  und keinen Geisecker Akteur. Wir hätten gerne gespielt, aber nach der Weigerung der Geisecker muss jetzt die Spruchkammer entscheiden, wie es jetzt weitergeht“,  erklärte der 1. Vorsitzende des SSV Hagen Ömür Turhan zur Sachlage.

Nach Aussage von Geiseckes sportlichen Leiter Thomas Redel  ist nach Rücksprache mit dem Staffelleiter  vom Schiedsrichter im Spielbericht vermerkt worden, dass die Kleeblätter aus persönlichen Gründen nicht angetreten seien. Der Fall kommt jetzt vor die Verbandsspruchkammer, wo entschieden wird, ob die Begegnung neu angesetzt oder zugunsten der Hagener gewertet wird.

Auch die Begegnung zwischen dem SC SW Breckerfeld, bei dem der ums Leben gekommene Fußballspieler der Bezirksligamannschaft war, und dem SV Langschede  wurde wegen des schrecklichen Ereignisses abgesetzt.


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