
Schwerte. Im Rahmen der Modernisierungsoffensive 2 der Deutschen Bahn ist der Schwerter Bahnhof einer von insgesamt 150 Bahnhöfen, die bis 2023 umfassend modernisiert und barrierefrei ausgebaut werden sollen. Genauer gesagt ist er sogar der 100. Bahnhof, weshalb am Montag NRW-Verkehrsminister Michael Groschek zum symbolischen Spatenstich vor Ort war. Zudem gab es Informationen von Experten der Deutschen Bahn, dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.

NRW-Verkehrsminister Michael Groschek zu Besuch in Schwerte.
„Um mehr Menschen von der Straße auf die Schiene zu bekommen, benötigen wir eine moderne, leistungsfähige und barrierefreie Infrastruktur, die den Nahverkehr insgesamt attraktiver macht. Mit dem heutigen Spatenstich stärken wir den Öffentlichen Nahverkehr als wichtiges Transportmittel in NRW“, macht sich der Minister für das zukunftsorientierte Projekt stark. Insgesamt eine Milliarde Euro werden fließen, davon elf Millionen nach Schwerte.
Hier werden die drei Mittelbahnsteige erneuert und zugunsten des niveaugleichen Einstiegs auf 76 Zentimeter angehoben. Für einen barrierefreien Zugang sorgen in Zukunft drei Personenaufzüge. Es wird ein taktiles Wegeleitsystem eingerichtet und die Beleuchtungs- und Beschallungsanlagen werden erneuert. Im Sinne der Aufenthaltsqualität werden alle drei Bahnsteige mit neuen Dächern und Sitzmöglichkeiten ausgestattet. Die Fertigstellung ist für 2019 angesetzt.

Stephan Boleslawsky, Burkhard Bastisch und Heinrich Böckelühr (v.l.).
Besondere Zusammenarbeit in Schwerte
Der Bahnhof Schwerte zählt mit den baulichen Maßnahmen und dem hohen Investitionsvolumen zu den größten des Projektes. Er ist aber eben auch stark frequentiert: „Für eine Stadt mit fast 50.000 Einwohnern ist die Zahl der täglichen Einstiege außergewöhnlich“, befindet der NWL-Geschäftsführer Burkhard Bastisch im Gespräch mit Moderator Thorsten Wagner, Chefredakteur von Antenne Unna. 6900 Reisende und 144 Züge pro Tag sind hier unterwegs. Wer unter der Woche morgens zum Parkplatz an der Margot-Röttger-Rath-Straße fährt, stellt anhand der Autokennzeichen schnell fest, dass viele Pendler auch von außerhalb von Schwerte abfahren.
Schwertes Bürgermeister Heinrich Böckelühr freut sich, dass es mit dem Umbau nun endlich losgeht: „Zusammen mit dem umgestalteten Bahnhofsvorplatz wird der Bahnhof eine echte Aufwertung für die Stadt sein.“ Diese Kombination aus Bahnhofsmodernisierung und gleichzeitiger Umgestaltung des unmittelbaren Umfeldes sei das Besondere am Projekt in Schwerte, so Stephan Boleslawsky, Leiter des Bau- und Anlagenmanagements der DB Station&Service AG: „Eine solche Zusammenarbeit ist in den anderen Städten nicht gegeben.“
Digitiale Nutzerfreundlichkeit

Vorstandsvorsitzender der DB Station&Service AG Dr. André Zeug präsentierte die neue DB-App.
Neben der analogen Modernisierung der Bahnhöfe arbeitet die Deutsche Bahn auch an der Digitalisierung von Kundeninformationen. Dr. André Zeug, Vorsitzender des Vorstands der DB Station&Service AG, stellte dazu die neue App „DB Bahnhof live“ vor, die via Smartphone oder Tablet einen schnellen Zugang zu allen 5400 Bahnhöfen in Deutschland mit Informationen über die Verfügbarkeit der Aufzüge, Ankunfts- und Abfahrtszeiten, Einkaufsmöglichkeiten sowie Gastronomie- und Dienstleistungsangebote ermöglicht.
Auf Verkehrsminister Groschek wartete nach dem Jubiläumsspatenstich bereits der nächste Termin. Doch vielleicht dauert es bis zum Wiedersehen gar nicht mehr so lang. Denn Heinrich Böckelühr blickte schon in Richtung Zukunft bzw. Richtung Innenstadt. Hier soll nämlich die Bahnhofsstraße umgestaltet werden: „Da brauche ich den Minister auch nochmal.“
Hier ein kurzer O-Ton vom Leiter des Bau- und Anlagenmanagements der DB Station&Service AG Stephan Boleslawsky.