Schwerte/Ergste. Auch am zweiten Verhandlungstag herrschte auf der Anklagebank eisernes Schweigen. Es erschienen drei Männer als Zeugen, die zwar zugaben, die vier mutmaßlichen Bandenmitglieder zu kennen, aber erklärten, sich nicht wirklich an etwas erinnern zu können. Nur unwillig äußerten sich zwei Schwerter Brüder (29 und 34) dahingehend, dass „man sich vom Sehen kenne, mehr aber auch nicht“. Dabei hatte sich das Gericht von ihren Aussagen erhofft, zumindest etwas über den Hagener Angeklagten zu erfahren, denn der besaß zwei Garagen in unmittelbarer Nähe zur Werkstatt des 34-Jährigen. Dort sollen die erbeuteten Räder und Felgen gelagert worden sein, bis die Bande sie im Internet weiterverkauft haben soll. Der Betreiber der Werkstatt beharrte darauf, dass er mit dem Hagener nicht gesprochen und auch nichts an oder in den Garagen gesehen habe. Ein weiterer Schwerter (29), der bei Ermittlungen auch ins Fadenkreuz geraten war, machte von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch, da das Verfahren gegen ihn noch nicht abgeschlossen ist.
An den nächsten Verhandlungstagen werden zahlreiche Vernehmungsbeamte als Zeugen aussagen. Sie sollen dem Gericht berichten, was die vier mutmaßlichen Bandenmitglieder in ihren Vernehmungen ausgesagt haben. Die Verteidiger der Männer konnten sich am ersten Verhandlungstag nicht auf eine Verständigung mit dem Gericht einigen. Ihre Mandanten ließen sich daraufhin nicht zu den Vorwürfen ein. Die Richter hatten signalisiert, dass zum Beispiel dem Haupttäter bis zu fünfeinhalb Jahre Gefängnis drohen.