
Schwerte. Weil eine detaillierte Kostenaufstellung fehlte und auch gewisse Kurzfristigkeit bei der Vorlage der entsprechenden Verwaltungsvorlage angeprangert wurde, hatte der Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen am Donnerstag noch keine Empfehlung für den Rat ausgesprochen. Der Haupt-, Personal- und Gleichstellungsausschuss (HPGA) indes fand am Dienstag eine andere Haltung und sprach sich mehrheitlich für eine Nachnutzung der Realschule am Stadtpark durch zwei Verwaltungseinheiten aus. Der Rat bestätigte am Mittwoch diese Entscheidung und votierte damit nach einer ausschweifenden Diskussion für die für den Umzug notwendige außerplanmäßige Auszahlung in Höhe von 1,2 Millionen Euro.
Gleichzeitig bat die Politik den Bürgermeister, für eine bessere personelle Ausstattung des Zentralen Immobilienmanagements (ZIM) zu sorgen, um so dem überlasteten Bereichsleiter Marco Tröger bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Bürgermeister Heinrich Böckelühr ist diese Problematik bekannt. Im ZIM stehe man „Oberkante Unterlippe“, so der Verwaltungschef. In der Verwaltung arbeitet man an dieser Problematik, man habe aber im Wettbewerb mit größeren Städten im Umland um qualifizierte Arbeitskräfte für diesen Bereich hinsichtlich der Dotierung Nachteile.
Für bessere Arbeitsbedingungen
Weil die Sanierung des Rathauses I ins nächste Haushaltsjahr verschoben wird, sind die Mittel für den Umbau der Schule in eine leistungsfähige Verwaltungs-Dependance für die Bereiche Soziale Hilfen sowie Jugend und Familie vorhanden. Die Maßnahme habe auch keine Auswirkungen auf andere, bereits geplante Maßnahmen, versicherte Kämmerin Bettina Brennenstuhl den Ausschussmitgliedern am Dienstag. Alle Sorgen zerstreuen konnte sie nicht. Denn wenn neue Notwendigkeiten im Laufe dieses Jahres auftauchen würden, könnte es Probleme mit der Deckung der Kosten geben. Diese Perspektive bereitete der SPD die größten Kopfzerbrechen, stellte sich aber inhaltlich voll hinter die Intention, bessere Arbeitsbedingungen für die städtischen Angestellten zu erreichen. Ohne den Umzug, versicherte Fachdienstleiterin Jutta Pentling am Dienstag einmal mehr, würden sich die Arbeitsbedingungen im Rathaus verschlechtern und verwendete in diesem Zusammenhang das Stichwort Arbeitsschutz.
Verbesserte Arbeitsbedingungen waren auch für die Personalratsvorsitzende Linda Schmidt der Grund, im HPGA für den Umzug zu votieren. Auch Marco Kordt, Vorsitzender der CDU-Fraktion, unterstrich, dass „das Ansinnen vom Grundsatz her richtig ist“ – die jetzt vorgelegte detaillierte Kostenaufstellung entschärfe die Situation.